Die berühmte Volksballade Hasanaginica, die in mehr als 50 Weltsprachen übersetzt wurde, erhielt nun einen einzigartigen Park in Imotski zwischen den Blauen und den Roten See. Der Legende nach befindet sich das Grab von der Ehefrau von Hasan-aga Arapović, Fatima Pintorović, der Heldin der Ballade Hasanaginica genau an der Stelle des heutigen Parks. Die Sage über Hasanaginica wurde von Generation zu Generation übertragen und 1774 vom dem italienischen Reiseschriftsteller und Ethnografen Alberto Fortis verfasst.

Die Ballade wurde erstmals in seinem Buch „Reise durch Dalmatien“ in Venedig veröffentlicht. Seitdem wurde diese in verschiedene Sprachen übersetzt. Ivana Ćapin aus dem Tourismusverband Imotski sagt, dass die Einwohner von Imotski überzeugt sind, dass dieser einzigartiger Ort, der Hasanaginica gewidmet ist.

„Im Hasanaganica Themenpark befinden sich vier Informationstafeln, auf deren die Ballade in mehreren Weltsprachen aufgeschrieben ist. Hasanaginica ist eine bekannte kroatische Volksballade, die die grössten Namen der Weltliteratur des 19. Jahrhunderts wie Goethe, Herder, Scott, Pushkin und viele andere verzaubert hat. Diese lyrische Tragödie ereignete sich im Frühjahr 1647 in einer osmanischen Familie aus Imotski, der damals ein Teil des bosnischen Pasaluks war. Die Ballade wurde von einem unbekannten Autor in der sogenannten ikavica, die in Imotski gesprochen wird, geschrieben. Aufgrund der Sensibilität der Ballade hat diese höchstwahrscheinlich eine Frau geschrieben.“

Der Legende nach befindet sich im Themenpark auch das Grab von Fatima Pintorović, der Heldin der Ballade Hasanaginica, deren Herz vor Trauer und Ungerechtigkeit zerbrach. Hasanagin ist eine der schönsten Volksballaden und Hasan-ags Ehefrau Fatima ist eine der bemerkenswertesten Heldinnen der Weltliteratur. Die Geschichte von Hasanaginica ist einfach und schmerzhaft. Es beschreibt das traurige Schicksal einer Frau, die von ihrem Ehemann seelenlos von zu Hause und von ihren fünf Kindern vertrieben wurde und aufgrund dessen starb.

Den Bau des Themenparks in Imotski wurde von dem Historiker und Forscher Mijo Milas initiiert, der sich bereits in den 70er Jahren mit dem Hasanaginica-Phänomen befasste. Die Idee wurde vom örtlichen Tourismusverband unterstützt. Ivana Ćapin erklärte, es handele sich zwar um ein Volkslied, aber die historischen Fakten, die die Forscher erhalten haben, bestätigten, dass diese zweifellos aus der Gegend von Imotski stammt. Weil die herausragendste Heldinnen der Weltliteratur in der Welt berühmter ist als in der Gegend, aus der sie stammt, hat sie ihren Platz in dieser Stadt verdient. Der Themenpark liegt zwischen dem Blauen und Roten See. Rund um diese Seen sind viele Legenden und Märchen aufgetaucht, die zu einem wertvollen ethnologischen Erbe geworden sind.

„Der Blaue-See befindet sich am äussersten Rand der Stadt, ist 804 m lang und 250 bis 400 m breit. Der Wasserstand vom Blauen-See variiert im Laufe des Jahres und es ist nicht ungewöhnlich, dass er im Herbst vollständig austrocknet, sodass am Grund des Sees Fussball gespielt wird. 1943 wurde das erste Spiel am Grund des Sees ausgetragen und diese Tradition wurde bis heute beibehalten, mit einer Regel, dass der Endresultat immer Unentschieden sein muss. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden 1100 m lange Treppen im Trockenbau errichtet. Der Blaue-See ist ein beliebter Sommerurlaubsort für Einheimische und Touristen,“ sagt Ivana Ćapin.

Das natürliche Karstphänomen der Rote-See hört nicht auf, die Einheimischen und die Weltexperten zu überraschen. Nachdem dieser den Einheimischen jahrhundertelange ein Mysterium war, die ihn mit Ehrfurcht beobachteten, Legenden über ihn schufen, ihn als Heimat der Feen und Werwölfe bezeichneten, brachten die Wissenschaftler neue Daten ans Licht, die das Geheimnis des Roten Sees ein wenig verblassen liessen. Der Franzose Frederic Swerczynski ist der erste Mensch, der mit seiner eigenen Hand den Grund des Roten Sees berührt, die dritt tiefste Karst Grube der Welt. Im Rahmen einer Expedition, die aus Naturforschern, Biologen und Zoologen bestand, wurde in dem Roten See eine neue Algenart gefunden. Die Gattung Gomphosphenia ist mit 13 Arten weltweit vertreten und somit ist die Kieselalgen die 14. Art dieser Gattung.

„Der rote See bekam seinen Namen nach den rötlichen Felsen, die dem See ein etwas entmutigendes Aussehen verleihen, das keinen Besucher gleichgültig lässt. Es birgt viele Geheimnisse, von denen eines darin besteht, dass sein Grund in eine tiefere Unterwasserhöhle übergeht und nur der Grund des Sees sechs Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Es gibt auch zwei endemische Fischarten im See und in seinen Höhlen wurden zwei Fledermausarten entdeckt,“ erklärt Ćapin.

In der Nähe des Sees befindet sich eine weitere historische Sehenswürdigkeit – Topana, eine Festung, die nach den türkischen Worten Top-Khan, Waffenhaus benannt wurde. Sie war der Hauptsitz des osmanischen Feldherren-s, der dort seinen Sitz hatte. Im frühen Mittelalter wurde diese mächtige Festung auf einer Klippe über dem Blauen See erbaut. Es hatte strategische Bedeutung. Als die Osmanen 1493 Imotski eroberten, wurde Topana das Zentrum der türkischen Herrschaft, bis es 1717 unter venezianische Herrschaft kam. Da die Stadt am Unserer Lieben Frau von den Engeln von den Osmanen befreit wurde, wird am 2. August der Tag der Stadt gefeiert.

Imotski ist eine alte historische Stadt, deren Name bereits in dem 10. Jahrhundert erwähnt würde. Imotski entstand auf den Fundamenten der alten kroatischen Gemeinde Emothe, das als Zentrum der Region namens Imotska krajina mit einer Fläche von 626 km2 errichtet wurde. Historische Artefakte von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart werden im Heimatmuseum und in der Museumssammlung des Franziskanerklosters aufbewahrt und zeugen von der langen und turbulenten Vergangenheit dieses Gebiets, das seit jeher von historischen Turbulenzen heimgesucht wurde.

Die berühmten Skaline in Imotski sind Stufen aus dem 18. Jahrhundert, die den ältesten Teil mit dem neueren Teil der Stadt verbinden. Am Fusse der Treppe befindet sich ein Denkmal für einen der grössten Dichter des 20. Jahrhunderts, Tin Ujević. Er wurde in Vrgorac geboren, besuchte aber die Grundschule in Imotski und drückte in den Texten des Liedes Abschied seine grosse Liebe für die Stadt aus.

Quelle: Stimme Kroatiens/Internationales Programm des kroatischen Rundfunks 
HRT/
Erstveröffentlichung 21.10.2019
Bild: HRT/dalmacijadanas.hr

Video: Visit Imota


							
							
						
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