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Heimatliebe geht durch den Magen

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„Museum im Topf“ ist ein Projekt an dem sich alle Museen aus Slawonien, Baranja und Srijem beteiligen und bei dem alte, vergessene Rezepte traditioneller Gerichte gesammelt werden.

Im alten Zentrum von Požega liegt der größte mittelalterliche Marktplatz Kroatiens. Auch heute noch sind hier die wichtigsten städtischen Einrichtungen. Früher war es nicht anders. Das war schon immer der Ort, an dem die aus der Umgebung stammenden Bauern ihre Erzeugnisse verkauft haben. Der heutige Markt ist am Rand des Platzes und man findet dort hausgemachte regionale Produkte, aber nicht mehr, wie es früher üblich war, lebende Puten, Gänse oder Enten.

Speck, Kulen und Schweinefett gelten als beliebteste Alltagsspeisen Slawoniens. Aber das ist völlig falsch! Das Stadtmuseum zeigt in der Ausstellung „Früher hat man gut gegessen“, dass es früher viel mehr beliebte Speisen aus Požega und Požeština gab, die allerdings fast vergessen sind. Das Interesse an der Ausstellung war so groß, dass man sich entschloss, einen Blog mit dem Titel Muzej u loncu (Museum im Topf) einzurichten. Und die Ausstellung ging auf Reisen, in 16 andere Museen Slawoniens, wo sie durch weitere Gerichte bereichert wurde.

„Dieses Projekt wertete die traditionelle einheimische Küche auf, die so zu einem Werbefaktor wurde. Und wir wollen unsere Traditionen wieder beleben. Essen ist eine universelle Sprache, mit der auch die Informationen für unsere Gäste transportiert werden, indem Geschmacks- und Geruchssinn angeregt werden und auf authentische Weise ein Wohlgefühl auslösen.“

Maja Žepčević Matić

In den fünf Jahren seit es das Projekt Museum im Topf gibt wurde jedes Rezept fotografisch dokumentiert:

 „Alle Gerichte die wir gemacht haben, alles was ich fotografiert habe, all das waren meine Teller; und nach dem Fotografieren habe ich alles aufgegessen!“

Boris Knez

Mit dem Projekt „Museum im Topf“ konnten alte Rezepte rekonstruiert und dokumentiert werden, durch Umfragen und durch das Studium der Literatur über Bräuche aus Stadt und Land am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der Wunsch, die alten Gerichte mögen Ihren Weg auf die Speisekarten Slawoniens finden war ein Ziel des Projektes und eines der besten Restaurants in Požega bietet tatsächlich einige dieser Speisen an:

 „Wir haben bereits vier bis fünf Gerichte auf der Speisekarte: Sie kommen gut an und sie werden gerne von uns gekocht. Aber das ist viel Arbeit, denn das Personal muss entsprechend geschult werden, um die Speisen dem Gast so zu präsentieren, dass er dafür auch mehr Geld ausgeben möchte.“

Marijan Bek

Wenn Sie das nächste Mal nach Slawonien kommen, fragen Sie, wo Sie cicvara, popara, saganlija, lokši, gojtani, zavezanci oder die nach Museumsrezepten zubereiteten kovrtnje, rezance u žufi oder na brdo bekommen. Sie werden interessante Erfahrungen machen! (NR)

BR Presse/TV Kroatien-Sanja Pražen
Bild: BR
Video: klaunovich
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