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Frohe Ostern Kroatien

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Die Sowjetunion hat den Kroaten die Sahnestücke ihrer Fliegerstaffel – die Yak-9 (Yakovlev) – angeboten, diese Flieger haben sich in zahlreichen Kämpfen bewährt, sie erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 600 km/h und verfügen über ein 20mm-Geschütz an Board. Super günstiger Preis, doch zu erwarten war, dass sich die kroatische Regierung für ein Angebot der westlichen Partner entscheiden würde.

Daraufhin kam ein Angebot aus Deutschland, die Messerschmitt BF 109 wurde ziemlich günstig angeboten. Ein sehr moderner Jäger, der sogar sein Fahrgestell einziehen kann, die Messerschmitt verfügt über zwei Maschinengewehre und ein 20mm-Geschütz. Die Jagdflugzeuge haben sich schon im Spanischen Bürgerkrieg bewiesen und das deutsche Fliegerass Erich Hartmann hat mit dem deutschen Prachtstück sage und schreibe 352 Gefechte für sich entscheiden können – „DAS AVION“ sagen die kroatischen Experten.

Doch die Kroaten waren sich schnell einig, die Messerschmitt kann sich mit der Konkurrenz aus Großbritannien kaum messen. Der britische Jäger Supermarine Spitfire suchte schon damals seinesgleichen, hierbei handelt es sich um eines der schnellsten Jagdflugzeuge überhaupt, dass bis zu 720 km/h erreichen kann. Die Spitfire-Tragflächen sind weitaus dünner, sie haben eine elliptische Tragflächenform, die zwei Vorteile bieten: eine hohe Verwindungssteifheit unter Belastung und einen besonders niedrig induzierten Widerstand. Der Jäger ist mit vier Maschinengewehren und zwei 20mm-Geschützen ausgestattet und kann sogar zwei Bomben unter den Tragflächen transportieren.

Ein weiteres interessantes Angebot ist das amerikanische, das Jagdflugzeug P-51 Mustang hat eine Reichweite von ca. 2700 km, zur Ausstattung gehören sechs Maschinengewehre, mehrere Geschütze und der Jäger kann bis zu ca. 450kg Bomben transportieren. Dieses Angebot war auch das teuerste, doch die Amerikaner bieten den Kroaten als „Schmankerl“ auch eine kostenlose Begehung des Weißen Hauses an, was der kroatischen Regierung und der Präsidentin mit Sicherheit gefallen wird und ein enorm wichtiges Kriterium darstellen sollte.

Angebote, die aus dem Jahr 1945 eingetroffen sind, doch das macht überhaupt nichts, denn ohnehin leben die Kroaten in dieser Zeit, denn was sind das heute schon für „F-Bomber“, „Gripen-Bomber“ die knapp 1 Milliarde Euro kosten, das ist etwas für moderne Staaten – nicht für Kroatien.

Das sind keine Flieger für einen Staat, in dem noch immer darüber diskutiert wer Ustaša, Partizan oder „Schwabo“ war, wo ein einflussreicher Politiker seine Frau zusammenschlägt und aufgrund seines Parteiausweises ungestraft davonkommt und sich dann noch über die Einführung der Istanbuler Konvention beschwert. Ein Staat, in dem die Kirche an der Gesetzgebung teilnimmt und sich aktiv in die Diskussion einiger Gesetzesentwürfe einmischt.

Das Land hat andere Sorgen als veraltete israelische Bomber

Wie sollen nun die 3 Milliarden Kuna finanziert werden, die für den Kauf der alten israelischen Bomber gezahlt werden müssen? Was soll verkauft werden? Immer mehr junge Menschen suchen zuerst Ihr Glück in der Mülltonne nebenan und danach am Pfandautomaten im Lidl, Spar oder Kaufland. Szenen die man in der kroatischen Hauptstadt Zagreb täglich sehen kann. Die kroatischen Wasserresourcen befinden sich bereits in „ausländischen“ Händen, die kroatischen Wälder zum Teil ebenfalls, will die Regierung nun Ihre Bürger verkaufen? Immerhin sind kroatische Arbeitskräfte im Ausland sehr gefragt (Deutschland, Irland…) und gelten als verantwortungsbewusst und sicher.

In der Tat haben sich die Kroaten zum besten Export-Artikel des eigenen Landes entwickelt, wer behauptet denn da noch das es Kroatien schlecht ginge? Die Exportzahlen (an auswandernden Arbeitskräften) steigen permanent an und das Geld das dadurch ins Land wieder zurückfließt war nie höher. Bald beginnt die Tourismussaison und dann werden diese Auswanderer gerne als Touristen bezeichnet und gezählt. Der Euro kommt nach Kroatien, nur auf andere Art und Weise…

Wen sollen diese Jagdflieger denn beschützen, wenn der Großteil der Bevölkerung ausgewandert ist? Sollen sie die übrig gebliebenen Rentner, Politiker und Gräber beschützen? 3 Milliarden Kuna in Jagdflieger investieren und die lokalen Feuerwehren kämpfen gegen die Waldbrände im Sommer mit veraltetem Equipment und bloßen Händen. Sobald der erste größere Waldbrand des Jahres ausbricht, dann werden sich die Politiker erneut fragen warum niemand auf diese Katastrophen vorbereitet war.

Die Medien schreiben über die Proteste bzgl. der Ratifizierung der Istanbuler Konvention, die Vetternwirtschaft von Regierungschef Andrej Plenković (stellte seinen Schwager kurzerhand als einen Direktor des Flughafens Dubrovnik ein, Geschäftsführer dieses Flughafens ist der Bruder der EU-Parlamentarierin Dubravka Šuica – sieh an, ebenfalls aus der Partei HDZ), doch niemand interessiert es was mit all den ausgewanderten Kroaten passiert. In Deutschland leben Millionen von Türken, deren Kinder (2.,3. Generation) die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen – zahlreiche Kroaten gehen ebenfalls diesen Weg.

Ihre Kinder, die in Deutschland geboren werden, bekommen einen deutschen Pass, wird die Verbindung zu Ihrem Heimatland weiterhin stark bleiben können? Natürlich hängt das von den Eltern und der Familie ab, doch bei der aktuellen Perspektive (die gleich null ist) im Land – kann man annehmen, dass diese Verbindung immer schlechter und schlechter wird. Im Endeffekt werden dann in ein paar Jahren auch immer weniger und weniger „Euros“ nach Kroatien zurückfließen. Vielleicht wird es dann Thema Nummer 1 in Kroatien, falls es dann nicht schon zu spät sein sollte.

Frohe Ostern

Jurica Zelić

 

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