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Fastenzeit, Karwoche und Ostern in Sveti Petar u Šumi

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Ein Beitrag unserer Kollegin /HRT

In der katholischen Kirche ist die Fastenzeit, Zeit in der sich die Katholiken geistig und materiell für Ostern Vorbereiten, den höchsten Feiertag der Katholischen Kirche.

Wie sich die Bewohner der kleinen istrischen Ortschaft Sveti Petra u Šumi, einem kleinen Ort über Limske drage, für das Fest vorbereiten erzählt uns Marija Bratulić aus Sveti Petar u Šumi.

Die Bewohner des Ortes arbeiten meist in grösseren Umgebungen wie Pazin und Žminj oder betreiben die traditionelle Landwirtschaft wie Wein, Getreide und Gemüseanbau. Tourismus entwickelt sich auch langsam.
Die Einheimischen halten immer noch an die traditionellen Bräuche, vor allem an diejenigen, die mit katholischen Feiertagen und Festen zu tun haben.

Marija Bratulić erzählt uns über die Bräuche rund um Ostern.

„Meistens wurde alles aufgeräumt und gereinigt. Es hiess Ostern kommt und die Gäste werden auch kommen. Das Haus musste immer sauber sein, auch als wir Vieh im Hof hatten, musste alles immer sauber sein. Man lud Verwandten und eigene Kinder, die nicht zu Hause wohnten, ein. Und sie kamen alle zum Ostern, zu Weihnachten und zum Tag des Heiligem Petrus am 29.6. Damals gab es keine Telefone, wir haben ihnen geschrieben, dass sie zu uns kommen sollen. Falls jemand sagen wurde, dass er nicht kommen kann, sagte ich immer, kommt einfach! Mir fiel dies nie schwer, egal wer zu uns kam.“

In einigen Teilen des Landes ist es üblich, Spiegel und Kruzifixe am Gründonnerstag abzudecken. Marija Bratulić sagte, dass die Glocken bis Karsamstag nicht geläutet haben und es gab auch keine heiligen Messen bis Karsamstag oder bis Ostern. Sie füght noch hinzu dass die Kreuze, Spiegeln und alle Altäre bedeckt wurden und  dass der Gebete mit škrebetalnica, einem Holzinstrument, dass durch einen einfachen Mechanismus Musik erzeugt, eingeläutet wurde.

Fleisch wurde mittwochs, freitags und am Aschermittwoch nicht gegessen. Am Karfreitag wurde das Fleisch nie gegessen, heute ist es anders, betont Bratulić.

„Es wurden heimisch gekocht, wir kochten Grünkohl. Gemüse gab es immer Chicoree, Salat oder ähnliches. Wir kochten Kartoffeln und Bohnen und machten daraus Salat. Diejenigen die Schweine züchteten, haben zum Osterfest, Schweinefleisch den Gästen angeboten. Den Gästen wurde immer etwas angeboten zb. Pinca. Pinca ist etwas ganz besonderes, wer sie nie probiert hat, wird ihnen dasselbe sagen, sobald er sie Probiert hat. Ich kann nur sagen, falls man zum Ostern Schinken und Pinza nicht hat, dann läuft etwas falsch.  Gekochte Eier, Zwiebeln und Salz werden zum Schinken und Pinza gereicht. Ausserdem kochte man Nudeln, fuži oder Gnocchi, hausgemachte Hühnchen Suppe und šugo. Es war wichtig am Tag der Heiligen Joseph ein paar Eier auf die Seite zu legen. Denn frische Eier waren nicht so gut für Ostereier titschen. Ich sage immer, es ist der Tag des Heiligen Joseph, wir müssen ein paar Eier zur Seite legen.“

Es ist sehr wichtig, die Volksbräuche zu bewahren und sie an die Kinder zu übertragen, sagt Frau Bratulić, denn es ist wichtig, dass sie wissen, woher sie stammen und wer sie sind, denn dann werden sie dies zu schätzen wissen.

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