
Ganz im Gegenteil zu nördlichen Gefilden ist der Winter in Dalmatien so gar nicht trüb und grau. Sowohl in den Gärten als auch in der Natur findet man viele Pflanzen, die erst jetzt ihre Blüten öffnen. Wobei in Parks und Gärten meistens importierte Pflanzen aus der ganzen Welt zu finden sind.
In der Macchie, also der mediterranen Hartlaubvegetation, fangen jetzt viele Sträucher an zu blühen. Die Baumheide, velika crnjuša fällt im Sommer kaum auf. Sie ist ein hochgewachsener Strauch mit feinen, nadelartigen Blättern und verschwindet optisch zwischen den anderen Sträuchern. Jetzt aber ist ihre Zeit gekommen und sie öffnet ihre kleinen, glockenförmigen Blüten, sodass sie wie mit Schnee bestäubt aussieht.
Auch der Westliche Erdbeerbaum, planika, jagodica, metličasta planika blüht jetzt noch, er beginnt allerdings bereits im Oktober, seine ebenfalls glockenartigen Blüten zu öffnen. Die Ähnlichkeit der Blütenform deutet schon auf einen engen Verwandtschaftsgrad mit der Baumheide hin – beide sind Mitglieder er Familie Heidekrautgewächse, vrešnjače.

Manchmal findet man in Gärten den Mittelmeer-Schneeball, lemprika, lopočika, der im Dezember zur zweiten Blüte ansetzt. An diesem sehr giftigen Strauch kann man jetzt sowohl Blüten als auch Früchte finden.

Und auch der Dalmatiner Krokus, Thomasov šafran blüht noch, auch wenn seine Hauptzeit bereits vorbei ist.

In Dalmatien werden viele Zierpflanzen aus Asien oder Afrika gesetzt, die sich im hiesigen Klima wohl fühlen und im Winter blühen. In den letzten Jahren habe ich vermehrt Senecio angulatus Linné f., 1782 gefunden, dessen kleine, gelbe Korbblüten wie eine Kaskade erscheinen. Diese Greiskrautart aus Südafrika wächst gerne angelehnt an Mauern oder Zäunen. 2010 wurde Senecio angulatus als Neophyt in Kroatien beschrieben.


Die aus Japan stammende Silberrandchrysantheme, kineska krizantema wird hier immer beliebter und kann den Winter im Freien überdauern. In Mitteleuropa ist sie nur als Zimmerpflanze geeignet.Auch die Japanische Wollmispel, japanska mušmula stammt aus Japan, ist hier mittlerweile aber weit verbreitet. Die Früchte dieses Baumes sind essbar.
Ein Beitrag von: Moni Losem
Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora