
Der kroatische Finanzexperte Michael König aus Frankfurt am Main ist zuversichtlich, dass die Einführung des Euro in Kroatien mehr Investitionen anziehen würde.
Im europäischen Finanzzentrum Frankfurt am Main sprach unser Reporter mit dem kroatischen Finanzexperten Michael König. Dieser ist der Geschäftsführer der Aktiengesellschaft Deutsche Börse Commodities. Michael König arbeitet mit einem Portfolio von 6 Milliarden Euro. Er ist aktiv im Kroatischen Weltkongress in Deutschland und sagt, dass Kroatien eine Chance für Investoren ist.
Was denken die Unternehmer über die Einführung des Euro in Kroatien?
„Wir verfolgen das und wissen, dass darüber gesprochen wird. Wir sehen die verschiedenen Gruppen und die verschiedenen Interessen, die hinter dem Bestreben stehen. Von unserem Standpunkt aus, ist die Einführung des Euro in Kroatien eine sehr gute Sache. Kroatien ist ein „eurosierter“ Staat, ich glaube, dass sogar 70 % der Ersparnisse in der europäischen Währung sind. Seien wir ehrlich, die Kuna ist keine starke Währung und die internationalen Unternehmen möchten nicht innerhalb des kroatischen Systems agieren. Die Einführung des Euro würde Kroatien dabei helfen, internationale Anleger und Investoren für sich zu gewinnen. Denn dann fällt das Risiko der Abwertung.
Was sagen die bisherigen Investoren über Kroatien?
„Sie erzählen sehr viel Positives. Sie schätzen Kroatien, die Arbeitnehmer und die Innovatoren. Wir sind ein sehr progressives Volk, vor allem die Kroaten in der Diaspora. Indessen, wenn ein Investor nach Kroatien kommt und diverse Fragen zum Ablauf stellt beziehungsweise worauf er achten sollte, bekommt er in Zagreb eine Antwort und in Split eine Andere. Der Großteil der Investitionen befindet sich im Tourismus. Es wäre schön mehr Investoren für die Landwirtschaft zu gewinnen. Für Sektoren in denen wir potentiell stark sein könnten, in denen jedoch das Kapital für die Entwicklung fehlt.“
Wie ist es als Kroate an der Spitze der Frankfurter Börse zu stehen?
„Es ist interessant für mich an der Spitze der deutschen Finanzen, an der deutschen Börse zu stehen. Wir haben ein Gramm Gold für jeden Aktienanteil im Tresor gelagert. Dieses Gold häufen wir für unsere Investoren. Wir haben 170 Tonnen Gold was umgerechnet einem Wert von 6 Milliarden Euro entspricht.“
Natali Tabak Gregorić
Bild: Dalmatinka Media