Ein Beitrag von: Petra Martin

Slowenien – das ist Europa im Miniaturformat. Das kleine Land bietet im Norden Alpenflair mit klaren Bergseen und rauschenden Flüssen und im Südwesten eine fast schon italienische Lebensart. Gut 40 Kilometer Adriaküste besitzt Slowenien – nicht lang, dafür umso schöner, zum Beispiel auch zum Radeln.

Ausgangspunkt ist das Hafenstädtchen Koper mit seiner Altstadt im venezianischen Stil. Die leichte Meeresbrise trägt Salzwasserduft in unsere Nasen und fährt durch die Haare, während Mountainbike-Guide Gregor verrät, das uns auf der Strecke entlang der Adriaküste zauberhafte Aussichtspunkte auf das Meer und kleine Städte erwarten.

Die Strecke selbst verspricht Hochgenuss, denn sie ist fast komplett autofrei, fast durchgehend geteert und somit  für alle Arten von Rädern geeignet: E-Bike, Rennrad oder Mountainbike. Die Adria ist fast immer im Blick, die Steigungen sind moderat. Einst war der „Parenzana-Weg“ eine Eisenbahnlinie zwischen Italien und Kroatien, die vor knapp zehn Jahren zur Fahrradstrecke wurde.

Wir schwingen uns in den Sattel und rollen los. An einem heißen Tag wie heute ist die Meeresbrise eine willkommene Abkühlung. Rachel ist Engländerin, lebt aber zur Zeit in Slowenien. Sie liebt das Radeln und ist von der Strecke entlang der Küste begeistert. Die Trasse führt zwischen Weinbergen hindurch, auch Kinder können die Strecke gut bewältigen. Man könnte zwar richtig Tempo machen, aber dann würde die italienisch anmutende Landschaft mit Pappeln und Häusern im toskanischen Stil viel zu schnell vorüberziehen.

Zweimal wird es dunkel und eng, denn es geht durch die alten Eisenbahntunnel – Abkühlung inklusive! Das Licht am Ende des Tunnels ist in Slowenien blau – meeresblau. Die Route führt direkt auf die Adria zu. Und wer mag, kann kurz ins schon warme Meer eintauchen, bevor es dann ins Etappenziel Piran geht. Die kleine Stadt an der Küste kündigt sich schon früh an mit ihrem langen Pier. Der umtriebige Marktplatz erinnert ein wenig an Venedig, schließlich hat Piran lange Zeit zur Serenissima gehört. In Piran wurde Salz gewonnen und verarbeitet. Die Stadt war der Umschlagplatz für die gesamte Adria und den Balkan.

Vom Pier radeln wir noch ein kleines Stück am Wasser entlang bis zur äußersten Spitze der Halbinsel. Hier am Leuchtturm schweift der Blick frei aufs Meer hinaus und über die komplette Küstenlinie. Im Süden ist Kroatien zu sehen, im Norden Italien – und das Grenzstädtchen Koper, an dem unsere Radtour begonnen hat.

Anmerkung der Redaktion: auch in Kroatien werden Radtouren angeboten. Fragen Sie einfach in Ihrem Touristbüro oder bei Townsight.

BR Presse
Bild: BR
Video: Couchabenteurer

 

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