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Die Strassen Zagreb´s

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Einen Tag Tourist in einer Stadt zu sein, ist für viele ein einzigartiges Ereignis, denn die Geschichte einer Stadt von Millionen Herzen ist immer mit bunten Legenden, Geschichten, Menschen, Farben, Aromen und Düften, verbunden.

Der Dolac-Markt ist ein einzigartiger Ort der auch „Zagreber Bauch“ genannt wird. Er ist ein richtiges Paradies für Gourmets und das aufgrund seiner frischen Lebensmittel aus allen kroatischen Regionen. Der Markt befindet sich im Stadtteil der „Gornji grad – Medveščak“ heißt. Er befindet sich zwischen dem Banus Josip Jelačić – Platz, dem historischen Stadtkern Kaptol und der Oberstadt.

Nördlich vom Markt befindet sich der Platz des Petrica Kerempuhs, der in mehreren literarischen Werken erwähnt wird. Das bekannteste von ihnen sind „die Balladen des Petrica Keremph“ von Miroslav Krleža. Diese handeln von einem Volksweissager und Zyniker, der aktuelle Geschehnisse kommentiert. Von seinem Platz aus ist auch das Fenster des Gebäudes an der Adresse Dolac 8 zu sehen wo einst Marija Jurić Zagorka lebte und arbeitete. Über das Leben der ersten kroatischen Journalistin war vieles unbekannt, sogar das Datum ihrer Geburt.

Ihr Leben lang, kämpfte sie, um zu beweisen, dass sie ein Jemand war. Sie berichtete über politische Ereignisse, nahm aktiv an politischen Kämpfen teil, war eine laute und harte Gegnerin der Magyarisierung und Germanisierung. Zur Zeit der Haft zweier Redakteure von „Ozbor“ im Jahr 1896, kümmerte sie sich selbst um das Blatt und zeigte dabei bemerkenswerte Energie und Intelligenz. Auch rief sie die erste Frauenzeitschrift unter dem Namen “Ženski list“ ins Leben, danach auch das Blatt „Hrvatica“. Dennoch war sie ständig Spott und Demütigungen ausgesetzt.

Auf Zuspruch von  Josipa Jurja Strossmayera fing sie an geschichtliche Romane und Theaterstücke zu schreiben, während sie sich mit dem Romanzyklus der „Die Hexe von Grič“ sich bei den Lesern affirmierte. Dieser basiert auf der Grundlage des blutigen Jahrbuchs des alten Zagreb und das zu der Zeit, als man bei uns wenig über die Hexenverfolgung wusste und als einige die Meinung vertraten, dass es solche gar nicht gegeben hat.

Die Grausamkeit des Mittelalters haben viele Besucher bemerkt, die an den Vorlesungen der Professorin Jasna Petsche-Auferber, teilgenommen haben. Heute zeigen sich diese Probleme auf eine andere Weise, sodass sich so mancher fragt, ob die „Hexenverfolgung“ jemals aufgehört hat.

Der Stadtteil der roten Leuchtlampen in Zagreb

Wenn man sich die Skalinska-Straße heruntergibt, kommt man zur Tkalčićeva – Straße, die sich zwischen dem Hügel – des alten Zagreb, des Kaptols und Gradecs, oberhalb des Baches Medveščak, befindet. Die Straße, die einst die Straße der Armen, Diener und Arbeiter, in der Nähe der blutigen Brücke war, ist heute einer der meist besuchtesten touristischen Orte und das wegen ihrer schönen alten Häuser sowie vieler Cafés, Galerien und Restaurants. In den Häuschen mit mehreren Fenstern lebten reichere Bürger, während einst an diesen Fenstern auch Kurtisanen auf ihre Kunden warteten.

Zur Erinnerung an das ehemalige „sinnliche Zagreb“ in der Tkalčićeva – Straße, versteckt sich hinter großen Sonnenschirmen die Skulptur einer „Dame der Nacht“, die an einem Fensterrahmen angelehnt, auf einen Kunden wartet. Hier befand sich im 19. Jahrhundert das luxuriöseste Bordell in Zagreb, während die Geschichte der Unzucht sicherlich eine der faszinierendsten Zagreber Geschichten ist.

Das älteste Gewerbe war völlig legal. Daher war jedes Boredell ein legaler Versammlungsort um „Spaß zu haben“.

Über die Stufen der Mühle hinauf bis zum steinernen Tor

Das steinerne Tor sind in Šenoas Roman „ Des Goldschmiedes Gold“ verewigt. In diesem geht es um einen Zagreber Goldschmied namens Krupić und seine Tochter Dora, die in der steinernen Starße „Kamenita ulica“ lebten. Das steinerne Tor ist eines der best erhaltensten Gedenkmäler der Stadt Zagreb und das einzige Tor des Gradec. Sie dienten als Haupttor in die Stadt, und waren zur Zeit der Pest 1647 das einzige Stadttor, das geöffnet war.

Im Durchgang befindet sich eine Kapelle mit der Mutter Gottes des steinernen Tores. Sie ist die Schutzpatronin der Stadt. Das Bild der Maria des steinernen Tores, überlebte als einzige den großen Brand aus dem Jahr 1731. Auch heute noch beten viele Gläubige zu ihr. Diejenigen, dessen Gebete sie erhört hat, danken ihr meist mit kleinen Metallplättchen auf denen sie ihr Glaubenszeugnis eingravieren lassen.

Die erste touristische Attraktion befindet sich einige Schritte weiter. In der Kamenita Straße 9 befindet sich nämlich die älteste Zagreber Apotheke „K crnom orlu oder zu deutsch: zum schwarzen Adler“, die bereits im Jahr 1355 erwähnt wird. Ihr wird nachgesagt, dass sie niemals geschlossen war. Ihr Angebot bestand einst aus pflanzlichen Arzneimitteln, da jene mineralischen Ursprungs wenige waren. Eingesetzt wurden Schwefel, Arsen, Antimon und Quecksilber. Daneben gab es auch sogenannte Wundermischungen, die die Apotheker selbst entwarfen.

Das erste Radio war auf dem Markusplatz zu hören

Es war genau 20 Uhr 20, eine frische und ruhige Sternennacht am 15. Mai 1926. In der Altstadt auf dem Markusplatz 9, setze sich in einem kleinem Raum des Radio-Clubs eine junge Frau in festlicher weißer Robe an den Tisch, legte sich die Kopfhörer an die Ohren, räusperte sich und sprach mit Begeisterung in der Stimme folgenden Satz aus:

„Hallo, hallo hier spricht Radio-Zagreb!“ So kündete die erste Radiosprecherin Božena Begović den Beginn einer neuen technologischen Ära in Kroatien an.

Glas Hrvastke/
Bild: Zagreb.hr
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