Wenn man an den Süden, ans Mittelmeer denkt, hat man sofort ein Bild vor Augen: Dichte Pinienwälder, die fast an den Strand reichen. Gerade Stämme, die wie die Soldaten nebeneinander stehen und große Zapfen mit den leckeren Pinienkernen. Einen wunderbaren Kontrast von Grün und Blau.
Nun, Kiefernwälder gibt es sehr viele in Kroatien. Aber ich muss euch enttäuschen, denn diese bestehen meistens nicht aus Pinien sondern aus einer verwandten Art, nämlich Pinus halepensis Miller, 1767 – Aleppokiefer, alepski bor.
Die Aleppokiefer ist ein bis zu 20 Meter hoch wachsender Baum mit geradem Stamm und anfangs konischer, später ausladender Krone. In Gegenden mit heftiger Bura kann der Stamm allerdings krumm und verdreht wachsen, da er relativ dünn ist. Die Pflanze ist einhäusig, auf jedem Baum befinden sich sowohl weibliche (Zapfen) als auch männliche Blütenstände. Die weiblichen sind rötlich und sehen schon aus wie Zapfen – nur kleiner. Die männlichen Blütenstände bestehen aus mehreren länglichen Gebilden, die von glänzenden, häutigen Schuppen umschlossen sind. Wenn sie im April aufblühen entlassen sie den kräftig gelben Pollen in großen Mengen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.
Eine besondere Wuchsform, die allerdings nicht nur bei diesen Bäumen auftritt, ist der Hexenbesen. Der Name zeigt schon, dass sich die Menschen die Entstehung dieser Gebilde nicht erklären konnte – und so waren einfach Hexen die Übeltäter. Es handelt sich hierbei aber um spontane Mutationen der Knospen, sodass die dort entspringenden Zweige sehr dicht und fast bonsaiartig wachsen.
Text und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora.org