Home Land und Leute Natur und Umwelt Die Meerestiere sind in Gefahr – Plastikmüll in der Adria

Die Meerestiere sind in Gefahr – Plastikmüll in der Adria

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Die Greenpeace- Mitarbeiterin Mihaela Bogeljić hat einen Artikel veröffentlicht, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Sie beschreibt ihre Auswanderung nach New York 2003 und ihre Rückkehr nach Kroatien ein paar Jahre später. Und das Fazit ihrer Beobachtungen kann ich nur bestätigen. New York als Hochburg der Einwegverpackungen hat sie regelrecht schockiert. Denn aus ihrer Heimat war sie so etwas nicht gewöhnt. Doch in Kroatien hat sich seitdem viel verändert, und so wurde ihre Rückkehr ein mülltechnisches Desaster. Denn auch hier hat sich die Verwendung von Einweggeschirr durchgesetzt.

 

Angespülte Gasflasche, Vir

Aber es sind nicht nur die Kaffeebecher, die die Adria belasten. Jeglicher Abfall, der ins Meer gelangt, bedroht die Tierwelt und kostet vielen Meeresbewohnern das Leben. Die Berichte, die durch die Medien gehen, zeigen meist nur die Situation im Atlantik oder Pazifik. Leider ist die Verunreinigung im Mittelmeer mittlerweile genauso schlimm. Und bei jedem Sturm wird dieser Müll an den Strand geworfen.

Viele Tiere wie Vögel aber auch Schildkröten sehen Plastikteile als möglich Nahrungsquelle und verschlingen sie. Da der Kunststoff im Magen verbleibt, haben sie ein ständiges Sättigungsgefühl, gehen nicht auf Nahrungssuche und verhungern. Plastikbeutel, Angelschnüre oder Teile von Netzen umschlingen Meerestiere, und wenn sie sich nicht befreien können, sterben auch sie. Ein großes Thema des letzten Jahres sind Nanopartikel aus Kunststoff, die sich unter anderem in Kosmetika als abrasives Additive befinden. Wobei sich mir der tiefere Sinn über den Einsatz in Tagescremes nicht erschließt.

Diese winzigen Partikel werden von den Mitgliedern des Planktons aufgenommen. In dieser schwebenden Gemeinschaft leben viele Larven von Muscheln oder Schnecken, die irgendwann zu Boden sinken und zu adulten Tieren werden. Und in diesen sind die Teilchen teils in großen Mengen nachweisbar. Räuberische Fische, die sich von diesen Mollusken ernähren, nehmen den Kunststoff auf. Fressen sie überwiegend belastete Beutetiere, konzentriert sich die Menge an Partikeln in ihnen immer mehr. Und wir am Ende der Nahrungskette nehmen dann mit jedem Gericht das Plastik auf.

 

Strand in Zdriac mit abgelagertem Bauschutt, der vor der Saison mit Kies abgedeckt wird.


Es ist dringend an der Zeit, dass wir unsere Einstellung der aktuellen Situation anpassen. Und ich bin sicher, dass auch jeder noch so kleine Verzicht ein großer Schritt in die richtige Richtung ist. Ein Beispiel ist für mich die Verpackung von Kosmetik- und Taschentüchern in Boxen. Die Lippen, die die Öffnung der Packung umschließen, sind bei den meisten Herstellern aus Plastik. Bis jetzt ist mir nur eine Firma bekannt, bei denen sie aus Papier bestehen und somit die gesamte Packung recyclebar ist. Aber auch der Verzicht auf Kunststoffbeutel oder belastete Kosmetik ist wichtig.

Es sind nicht immer die großen Gesten, die etwas verändern. Jeder von uns kann etwas dazutun, um den Raubbau an der Natur aufzuhalten. Denn wir alle wollen eine lebende Adria, in der sich Mensch und Tier wohlfühlen.

Ein Beitrag von: Moni Losem
Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
Quelle Zitat: Greenpeace Kroatien

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