
Wenn man auf dem hoch gelegenen Plateau der Burg steht, fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit der Ritter und Minnesänger. Idyllisch mitten in der Natur ragt ein hoher Hügel auf, auf dessen Spitze das Fort errichtet wurde. Aber die Lage hat mit Romantik überhaupt nichts zu tun, sie war klug gewählt und schützte die Bewohner vor Angriffen. Der Hügel ist fast rundherum von einer tiefen Schlucht umgeben, die Hänge sind felsig und steil. Zur Zeit der Errichtung waren solche Felsabhänge uneinnehmbar. In der Schlucht fließt ein Bach, der auch im Sommer Wasser führt. Damit war das wichtigste Lebensmittel immer erreichbar.
Der Grundstein wurde im 15. Jahrhundert gelegt, als Dalmatien an Venedig verkauft wurde und das Land von drei Mächten bedroht war: Ungarn, Venedig und schließlich den Türken. Fürst Kurjakovići errichtete die Festung im Jahr 1454 nicht ahnend, dass sie einmal ein wichtiges Bollwerk gegen die türkischen Invasoren sein wird. Sie wurde Bestandteil eines ganzen Gürtels aus Burgen, der Dalmatien nach außen schützen sollte.
Die quadratische Burg besitzt dicke Mauern, im Innenhof eine große Wasserzisterne und einen imposanten Turm. Hier wurden zahlreiche militärische Gegenstände, unter anderem eine Kanone mit drei Rohren gefunden.
Ein Beitrag von: Moni Losem
Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
Tipps zur Anreise: Auf der Kreisstraße DC56 Richtung Benkovac passiert man erst die Zufahrt zu dem Ort Raštević. Kurz danach weist ein kleines braunes Schild zu einer Ausgrabung, nämlich zur Festung Kličevica. Die Straße führt über ein Bahngleis und mündet schließlich in einen Schotterweg, der aktuell befahrbar ist. Kurz vor der Burg ist ein Wald, in dem Parkplätze sind. Hier findet man auch einen Grillplatz, Tische und Bänke.