Auf der Straße 56, die von Benkovac Richtung Süden fährt, erreicht man nach wenigen Kilometern die Abzweigung nach Podgrađe. Dort steht auch ein Hinweisschild für eine archäologische Ausgrabungen. Folgt man dieser kleinen Straße, sieht man bald auf der Spitze eines Hügels lange Mauern und auch ein kleines Café. Dies sind die Reste der Asseria.

Die Geschichte dieser Stätte ist schnell erzählt: Die ersten Siedler waren die Liburner, ein kriegerisches und ausgesprochen seetüchtiges Volk. Sie gründeten im 1. Jh. das Dorf Asseria, Aber all ihre Kampfkunst nützte nichts – irgendwann waren sie den Römern unterlegen und mussten Asseria verlassen. Die Römer übernahmen Asseria und bauten es zu einer Stadt mit Handelsplatz und großem Militärlager aus. Zahlreiche Funde dokumentieren das Leben damals.
Die ersten Ausgrabungen fanden schon im 19. Jahrhundert statt. Seit 1998 wird hier intensiv geforscht und gegraben unter der Leitung von Marin Ćurković, der auch der Direktor des Heimatmuseums Benkovac ist.
Dieses Militärlager erfuhr im Zeitraum seines Bestehens immer wieder Veränderungen und Erweiterungen. So wurde im 2.Jh. ein monumentaler Triumphbogen, der Kaiser Trajan gewidmet war, in das Stadttor integriert.
An der Westseite der Stadtmauer wurden 1999 einige Liburnische Gräber gefunden, die, geschützt von einer Überbauung durch die Römer, nicht ausgeraubt waren. 2002 wurde ein weiteres Grab gefunden, das mit reichen Grabbeigaben bestückt war. So fand man mehrere Bronzefibeln.
Quelle: Zdenko Brusić, The Remains of the liburnian cemetery by the west wall of Asseria; ASSERIA, 3, 2005., 7-24
Auf der Hochebene ungefähr auf dem Ort, wo früher das Forum der römischen Stadt Asseria war, befindet sich heute ein kleiner Friedhof mit der dazugehörigen Kirche, die dem Heiligen Geist gewidmet ist. An der Stelle der heutigen Kirche stand bereits vorher ein Mausoleum, später eine Kirche, die dem Hl. Paulus gewidmet war. Diese wurde um 1700 von den Türken zerstört. In diesem Jahr wurde die noch heute erhaltene Hl. Geist Kirche erbaut.
Was bei dieser Kirche sofort ins Auge fällt, ist die Asymmetrie der Front. Über der Tür ist ein kleines Fenster in Kreuzform. Die Kirche selbst ist schmal aber lang, die Apsis ist rechteckig. (ML)

Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora.org

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