
In den nördlichen Breiten kommen Kapern nur selten auf den Tisch. Dabei sind sie nicht nur ausgesprochen schmackhaft, nein, die Knospen sind auch voller gesunder Stoffe und Mineralien. Kapern haben einen eigenen, herben Geschmack. Dieser wird vor allem von Senfölglukosiden, hier das Glucopapparin, verursacht. Diese Glukoside sind unter anderem auch in Zwiebeln, Kohlarten und der Kapuzinerkresse vorhanden und wirken gegen Viren und Bakterien.
Die Schärfe der Knospe verursachen wiederum Isothiocyanate. Ihnen wird eine anticancerogene Wirkung zugeschrieben. Zusätzlich finden sich Vitamine sowie Calcium und Magnesium – alles ein Grund, diese gesunden Blütenknospen häufiger zu essen.
An den langen Trieben sitzen gekreuzt-gegenständig die ovalen, glattrandigen Blätter. Sie sind ledrig und leicht sukkulent, alles wichtig, damit sie viel Wasser speichern und wenig verdunsten können.
Ab Juni fangen die Sträucher an zu blühen. Die lang gestielten Blüten sind weiß und öffnen sich nur für ein paar Stunden. Bei ihnen fallen die zahlreichen violetten Staubblätter auf, die weit herausragen.
Und da komme ich wieder auf die Einleitung zurück. Für unsere eingelegten Kapern werden die ungeöffneten Knospen gesammelt, einen Tag getrocknet und dann konserviert. Dafür werden sie in Salz, Essig oder Öl eingelegt. Letzteres habe ich hauptsächlich in Kroatien gefunden.
Die Früchte wiederum kann man ab September ernten, sie werden meistens in Essig eingelegt und als Kapernbeeren verkauft.
Der Kapernstrauch ist natürlich Nahrung für viele Insekten. Eine kleine Wanze habe ich einmal in Vrana beim Naschen erwischt, nämlich Eurydema ornata Linné, 1758, die Schmuckwanze, crvena kupusna stenica. Sie saugt an vielen verschiedenen Pflanzen, bevorzugt dabei aber Kreuzblütler.
Ein Beitrag von: Moni Losem Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora