Die Cafés sind zu, doch die Bürger finden sich zurecht, denn eigentlich gehört der Coffee To Go nicht zum gewohnten Bild Kroatiens. In Split saßen etliche mit ihrem Kaffee in der Sonne auf den zahlreichen Bänken.
Dino Zrilić, Gastronom, erklärte gegenüber der Presse, dass es nicht glaubt, dass die Massnahmen mit dem 21. Dezember enden.
„Ich denke die Maßnahmen werden verlängert. Sie sehen die Menschen hier, sie sitzen weiterhin draußen und respektieren den vorgegebenen Mindestabstand. Sie tragen Masken und so weiter und ich denke keiner wird sich dabei infizieren.“
Gastronomen wie auch Vertreter von Verbänden empfinden die Maßnahmen übertrieben und sehen sich als benachteiligt. Antun Trojnar, Präsident des Handwerkerverbands der Stadt Zagreb, war heute im Zentrum der Hauptstadt, wo vor einigen Tagen die ersten Buden für den im kleineren Rahmen geplanten Weihnachtsmarkt aufgestellt wurden. Dieser wird nun natürlich auch nicht stattfinden.
„Es macht keinen Sinn, dass der Verkauf von kleiner weihnachtlicher Handwerkskunst im Freien untersagt wird, während solche Dinge in einigen großen Einkaufszentren gekauft werden können.“
Ähnlich sieht es auch Bürgermeister Milan Bandić. „Gestern war der Black Friday. Ihr wollt uns wohl zum Affen machen. Den großen Shopping Zentren wird alles erlaubt, während die einheimischen Kleinunternehmer zu machen müssen“, so Bandić.
Neben Unternehmern und Gastronomen, äußerten auch die Bürger in zahlreichen Städten ihre Unzufriedenheit über die neuen Maßnahmen. Die Initiative „Recht und Freiheit“ organisierte einige Demonstrationen und laut eigener Aussage wollen sie das Recht auf Freiheit schützen. Die Polizei löste die Demonstrationen auf, da öffentliche Versammlungen von mehr als 25 Personen verboten wurden.
Quelle: Stimme Kroatiens/Internationales Programm des kroatischen Rundfunks HRT/ Martina Perković Erstveröffentlichung 28.11.2020 Bild: Edeltrips
