
Das morgendliche Hissen der Flagge ist ein Ritual, das Sergio Gobbo seit vielen Jahren pflegt. Geboren im slowenischen Izola, lebt er jetzt im nicht weit entfernten istrianischen Grožnjan.
Der Designer und Fotograf hat sich 2007 im istrianischen Novigrad einen Kindheitstraum erfüllt: er richtete ein Museum der österreichisch-ungarischen Marine ein.
„Das Museum wurde von Otto von Habsburg persönlich eröffnet. Er war drei Tage hier und sicherlich kam es zum Skandal, weil das alles zu schnell gegangen ist. Er war mir eine große Hilfe. Er beriet mich und erklärte mir die Geschichte. Ich begann mit dem Sammeln vor ungefähr 30 Jahren. Langsam erweiterte sich meine Sammlung. Vieles davon habe ich auf eBay gekauft.“
Sergio Gobbo
Die Seefahrtsgeschichte hat auch ihre weniger romantische Seite: In der Kirche Gospa Karmelska in Novigrad zeugen Fotografien von den Tragödien, die sich auf dem Meer abspielten.
Sergio Gobbo
Sergio und das Meer sind unzertrennlich miteinander verbunden. Seine ersten Erinnerungen an die Seefahrt reichen in die Mitte der 1950er Jahre zurück, als er seinen Vater von Izola bis Savudrija begleitete. Dabei ist ihm besonders der älteste, 1818 erbaute Leuchtturm in Erinnerung geblieben.
Sein eiserner Wille ist es, in Pula in viel größeren Räumen ein internationales Museum zu eröffnen, das der Seefahrtsgeschichte der Adria und des Mittelmeeres gewidmet werden soll. Er meint, das sei er dem Meer und seinem verstorbenen Vater schuldig. (NR)
BR Presse/TV Kroatien-Mario Beganović Bild: BR