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Das Leben der Auswanderer in Südamerika

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Ein Mann, der die chilenische und kroatische Literatur überaus geprägt hat und sein sämtliches literarisches Opus den Schicksalen kroatischer Auswanderer gewidmet hat: Nicolas Mihovilovic Rajcevic.

Er ist Autor des Klassikers „Iz daleka zauvijek“ (Von fernab für ewig) einer literarischen Leistung, die seine zwei Heimaten für immer verbindet. Die Erzählung beschreibt das Leben der Auswanderer im Zeitraum von 1920 bis zu Beginn des ersten Weltkrieges aus der Sicht eines Jungen, Jugendlichen und reifen Erwachsenen.

Die Handlung des Romans spielt in den 20er Jahren, als die Auswanderer nach ersten Enttäuschungen ihre Leben  erneut auf die Beine stellen. Geprägt von gemischten Gefühlen – vom Glück über die Einwanderung bis hin zur Enttäuschung vom Erlebten – gehen sie verschiedene Tätigkeiten an.

Ein Kapitel des Romans wird von Nicolas jüngerem Bruder Domingo dramatisiert. Er ist Mitglied der chilenischen Akademie, Schauspieler und Regisseur.  Dieses Dramastück, das von Missverständnissen erster und zweiter Generationen kroatischer Auswanderer handelt, wurde in Punta Arenas von mehr als 10 000 Leuten gesehen  und wurde sowohl in Santiago aufgeführt.

Das Gold am herben Horizont der Pampa

„Iz daleka zauvijek“ (Von fernab für ewig), „Izmedu neba i tisine“ (Zwischen Himmel und Stille), „Po moru na kraju svijeta“ (Über das Meer ans Ende der Welt) sind die Titel einer Trilogie über die Schicksale der Einwanderer, der Ausweglosigkeit der Pampa, sowie der Suche nach dem Gold und einem besseren Leben.

Im Jahre 1984 wurde sein Werk „Slike iz Magallanesa – cetiri covjeka od jucer i oduvijek“ (Bilder aus Magallenes – vier Männer von gestern und für immer) veröffentlicht und 1985 publiziert der Schriftstellerverein von Valparais eine Sammlung seiner zehn „Halbgeschichten“, oder sogenannten Skizzen unter dem Titel „Ludi Keko – Sinbad bez mora“ (Keko der Verrückte – meerloses Sinbad).

Der vielseitige Nicolas arbeitete auch im Geschäft, machte sich selbstständig mit Landprodukten und wurde zum Geschäftsinhaber in Punta Arenas. Er tritt als Volontär der vierten Feuerwehrkompanie „Dalmacia“ bei, wurde Mitglied der Verwaltung und Hauptsekretär des Feuerwehrbundes. Als Gouverneur des chilenischen Feuerlandes war er auch in der Politik vertreten.

Seine Eltern Nedjeljko und Katarina sind zu Beginn des letzten Jahrhunderts von Skripa, Pucis, einer Siedlung der kroatischen Insel Brac nach Punta Arnas, der Hauptstadt der chilenischen Region de Magallanes im Süden Chiles, gezogen. Seine Kindheit verbrachte Nicolas in Punta Arenas, wo er die Schule Colegio San Jose i Liceo de Hombres besuchte.

Der letzte Wunsch des großen literarischen Helden war, dass er in seinem Familiengrab in Punta Arenas beigesetzt wird, wo sich auch heute seine sterblichen Überreste befinden.  (NR)

Silvija Bionda
Bild: Wikipedia
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