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Das Herrmann Radteam sammelt Kilometer in Kroatien

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Das Radteam Herrmann aus Baiersdorf startet gerade in Kroatien in die neue Saison. Florian Obersteiner aus dem Bundesliga-Team ist schon gut drauf – er hat fleißig trainiert.

Das Trainingslager hätten sie sich sparen können, zumindest, was das Wetter betrifft. Auch in Kroatien war es kalt, bewölkt und regnerisch. Keine guten Bedingungen für Rennradfahrer. Doch Florian Obersteiner und seine Teamkollegen haben natürlich trotzdem fleißig Kilometer gemacht auf der Halbinsel Istrien. Sieben Fahrer aus dem Herrmann Radteam waren sind dabei, neben etlichen Trainingstagen gab es bereits zwei Rennen. Heute startet zudem die „Istrian Spring Trophy“, die erste kleine Rundfahrt in dieser Saison.

„Hier beginnen die Rennen früher, in Deutschland fängt das alles erst in zwei Wochen an“, sagt Obersteiner. Der 22-Jährige gehört im zweiten Jahr zum Baiersdorfer Bundesliga-Team. Als Liga-Neuling kam das Radteam Herrmann 2017 auf Platz vier. In diesem Jahr soll das Endergebnis noch ein wenig besser werden. Die Grundlage dafür legen die Rennradfahrer in der Vorbereitung. „Viele Teams fahren dafür nach Griechenland oder Kroatien, auch hier sind einige Bundesliga-Mannschaften.

Einige internationale Teams sind ebenfalls vor Ort. „In der Bundesliga ist die Konkurrenz geringer, hier sind die Fahrer stärker“, sagt Obersteiner. Viele Sportler sind im gleichen Hotel untergebracht. „Man sieht sich morgens und abends und schaut den anderen auch mal auf den Teller.“ Für die Baiersdorfer ist zudem die Zeit mit dem Teamkollegen wichtig. „Es ist wie in einer Fußball-Mannschaft. Wenn man sich privat kennenlernt, dann hat man auch mehr Spaß, gemeinsam Rennen zu fahren.“

Für die Zeit in Kroation gilt das nur bedingt — für den ganz großen Spaß ist das Wetter einfach zu schlecht. „Wir haben auch bei -4 Grad trainiert und bei Regen. Dieses Jahr hatten wir wirklich Pech.“ Florian Obersteiner ist zum dritten mal im Trainingslager dabei. Das Team verbringt etwa zehn Tage in Istrien. Der 22-Jährige ist diesmal sogar schon eine Woche früher angereist als seine Mannschaft — denn in den drei Monaten zuvor hatte der Student kaum draußen trainieren können.

Drei Monate hatte Obersteiner im Praktikum 40 Stunden pro Woche gearbeitet. „Ich kam abends heim, es war dunkel und kalt. Da fahre ich dann nicht mehr.“ Stattdessen hat sich der 22-Jährige einen neuen Rollen-Trainer für sein Fahrrad gekauft, damit er in der Wohnung trainieren konnte. 4000 Kilometer hat er so diesen Winter abgespult — mehr als jemals zuvor. Und das zahlt sich nun aus.

„Die neue Rolle ist ein echtes Hightech-Gerät“, sagt Obersteiner. „Damit kann ich über eine Online-Plattform virtuell mit anderen Fahrern trainieren. Das hat mich noch einmal motiviert.“ Fast jeden Abend ist der Student, der sich an der FAU in Nürnberg im Rahmen der Wirtschaftswissenschaften auf IT spezialisiert hat, trainiert. „Bei neuen Dingen macht es mehr Spaß. Außerdem hatte ich durch das Praktikum einen geregelten Tagesablauf.“ An der Uni sei kein Tag gleich. „Da bin ich gefahren, wenn ich Lust hatte. Jetzt habe ich konstanter trainiert.“

In Kroatien hat Obersteiner gleich im ersten Rennen überzeugt. „Es war ziemlich hart, es fehlt am Anfang noch die Renn-Härte.“ Doch mehr als 100 Kilometer konnte er zusammen mit zwei anderen Fahrern dem Feld entwischen. „Dass dann hinten raus nichts geht, war mir klar. Doch ich wollte trotzdem auf mich aufmerksam machen.“ Zwar hat das Feld die kleine Gruppe vor dem Ziel wieder eingeholt, doch Florian Obersteiner hat trotzdem seine starke Frühform bewiesen.

„Im zweiten Rennen lief es dann nicht so gut. Ich habe die Beine noch gespürt, bin gestürzt.“ Christopher Hatz, Top-Zugang im Baiersdorfer Team, kam als bester deutscher Fahrer auf Platz 18. Fürs Radteam Herrmann sieht es also wieder gut aus mit Blick auf die zweite Bundesliga-Saison. „Mein Ziel im Vorjahr war Top zehn in einem Ergebnis“, sagt Obersteiner. Das hatte er geschafft. „Jetzt möchte ich einmal in die Top fünf.“ Nach der Rundfahrt, heute der Prolog und anschließend drei Etappen, geht es direkt zurück nach Deutschland. „Wir steigen dann hier in die Rennsaison ein.“

Florian Obersteiner ist zuversichtlich, auch wenn er weiß, dass nicht allein die eigene Leistung entscheidend ist: „Es fahren nicht immer alle auf Anschlag, es geht auch um Taktik und um Glück. Die Beine aber müssen laufen, damit man vorne mitspringen kann.“ Die Basis dafür hat er sich erarbeitet. (NR)

Quelle: nordbayern
Bild: zVg.
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