
Der Esel gehört gefühlsmäßig zu Dalmatiens Bewohnern wie die Konoba oder die Schafe. Aber er ist kein gebürtiger Dalmatiner, auch wenn er schon seit Jahrtausenden hier gezüchtet wird.

Zu Zeiten, als Cleopatra ihren Caesar bezirzte und römische Legionäre durch Afrikas Wüste streiften, fanden sie nicht nur neue Handelsware sondern auch den Vorfahren des heutigen Esels. Die Eigenschaften dieses Tieres beeindruckten sie sichtlich, und so brachten sie die ersten Tiere nach Südeuropa. Und das Klima und die geologischen Gegebenheiten waren wie für sie gemacht, sodass sie heimisch wurden. Und bald entwickelte sich der Esel zum wichtigsten Nutztier des Menschen. Er wurde als Lasttier eingesetzt, aus seinem Fleisch wurde die typische Eselsalami hergestellt. Auch die Milch wurde getrunken und aus der Haut Leder erzeugt. Esel sind intelligente Tiere mit einem ausgeprägten Charakter. Sie haben die Eigenschaft, ihr Revier zu verteidigen, können Hungerzeiten gut überstehen und sind zäh und widerstandsfähig.
Equus asinus asinus Linné, 1758, so sein wissenschaftlicher Name, gehört wie das Pferd zur Familie Equidae Gray, 1821. Manche morphologischen Eigenschaften hat er mit ihnen gemein, viele unterscheiden ihn von den größeren Verwandten. So ist er mit einer Widerristhöhe von etwa 100 cm und einem Gewicht von etwa 150 kg deutlich kleiner. Das dichte, kurze Fell schützt ihn vor der heißen Sonne. Die kurzen Beine sind kräftig und die Hufe schmal. Das ermöglicht ihm ein gefahrloses Laufen auf steinigem Boden. Das Kennzeichen des Dalmatinischen Esels ist aber der gekreuzte, schwarze Aalstrich auf dem Rücken.

Eselsstuten haben mit 350 Tagen eine relativ lange Tragzeit, die Fohlen trinken nur etwa 6 Monate Muttermilch. Dann steht Heu und Gras auf dem Speiseplan.
Esel sind wie geschaffen für karge Landschaften. Sie sind äußerst genügsam und fressen vor allem trockene Pflanzen. Aber sie sind Leckereien nicht abgeneigt, und mit einem Apfel oder einer Karotte macht man ihm eine große Freude. Da sein Verdauungstrakt nicht an frisches Gras gewöhnt ist, soll er auch nicht viel davon bekommen. Denn das kann bei größeren Mengen gewaltige Verdauungsprobleme verursachen.
In Kroatien gibt es heute drei autochtone Eselrassen: Der Dalmatinski magarac oder Primorski-dinarski magarac lebt an der dinarischen Küste. Er hat ein glattes Fell, sehr schmale Hufe, und sein Fell ist grau bis braun. Der Istarski magarac, der istrische Esel hat ein dichtes, schwarzes Fell. Und der Sjeverno-jadranski magarac, der nordadriatischer Esel, der im Kvarner verbreitet ist, trägt ein glattes und braunes bis schwarzes Fell. Da der Dalmatinische Esel mittlerweile als eigene Rasse gefährdet ist, sollen alle reinrassigen Tiere beim Ministerium angemeldet werden.
Ein Beitrag von: Moni Losem
Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora