


Die Ausgrabungen in dieser Kirche sind für mich ein Beispiel für schlechte Arbeit im Bereich Archäologie. Zweck der Forschung ist es, Kulturen und ihre Relikte zu erfassen. Aber ein wichtiger Aspekt ist auch die Erhaltung der ursprünglichen Anlage der Ausgrabung. Und hier wurde fast Vandalismus betrieben. Der Boden dieser alten Kirche wurde umgepflügt, die Gräber verschüttet oder vollständig zerstört. Und der Besucher heute kann sich kein Bild mehr davon machen, wie diese Kirche einst ausgesehen hat.

Am westlichen Ufer des Vrana Sees gab es bis zum 16. Jahrhundert das kleine Dorf Zablaće, das von den Türken zerstört wurde. Davor gehörte dieser Ort zum Regierungsgebiet von Vrana, in dem zu dieser Zeit Templer lebten. In und um die Kirche wurden 44 Gräber gefunden, deren Beigaben und Dekoration der Sargdeckel mit dem typischen Radkreuz auf die Templer hinwiesen.
Die Kirche selbst ist eine typische einschiffige Basilika und wurde aus Travertin erbaut. Ihr genaues Erbauungsdatum ist bis heute nicht bekannt. Mit einer Länge von 12,5 Metern ist sie für die damalige Zeit relativ groß.
Entdeckt wurde sie bereits im späten 19. Jahrhundert, ihre archäologische Bearbeitung allerdings erst 2006 begonnen. 2016 schließlich wurden die Gräber untersucht, und zahlreiche Grabbeigaben wie silberne Knöpfe und Schmuck aus dem 9. Jahrhundert gefunden.
Ein Beitrag von: Moni Losem Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora Anreisetipp: Die Einfahrt zur Ausgrabung liegt in einer Kurve der Straße an der Nordseite des Vrana Sees. Sie hat eine recht steile Kante, deshalb vorsichtig hineinfahren, damit das Auto nicht aufsetzt. Dort sind ein paar Parkplätze.