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Cercopis sanguinolenta Scopoli, 1763 – Die Binden-Blutzikade

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Neben den großen Zikaden, die tagsüber ein lautes Konzert liefern und in Bäumen leben, gibt es in Kroatien zahlreiche kleine Arten, die manchmal Spezialisten sind, meist aber auf verschiedenen Pflanzen zu finden sind.

Eine dieser kleinen Zikaden ist diese Binden-Blutzikade mit ihrem schwarzen Kleid und den auffälligen orange-roten Bändern. Sie wird kaum 1 cm groß und hat mit ihren großen Augen ihre Umgebung gut im Blick. Ihre Flügeldecken sind dachartig gefaltet.




Ihr Artname „sanguinolenta“ leitet sich vom lateinischen Wort sanguis, das Blut ab. Und wenn man das Tier betrachtet, sieht es fast aus, als hätte es Streifen aus Blut. Die intensive rote Farbe hat aber auch ihren Grund, denn normalerweise sind Tiere, die für eventuelle Fraßfeinde giftig sind, so grell gefärbt. So nutzt sie die Angst ihrer Feinde vor einer ungenießbaren Beute, hat allerdings das Problem, dass sie sich nicht wirklich verstecken kann.




Wie alle Zikaden saugt auch die Binden-Blutzikade Pflanzensäfte, die sie mit ihrem Rüssel ansaugt. Sie liebt würzige Pflanzen, und so ist es nicht verwunderlich, dass ich sie oft am Fenchel gefunden. Habe.




Ihre Paarung ist recht ausgefallen. Zuerst versucht das Männchen einem Weibchen zu imponieren indem es kräftig mit den Flügeln schlägt. Hat er dann endlich die richtige gefunden, suchen sie sich ein Plätzchen in luftiger Höhe, wo sie sich dann Paaren. In der typischen V-Stellung, die sie einnehmen, können sie stundenlang verharren.

Aktuell ist die Zikade bei vielen Wissenschaftlern im Gespräch. Es wird vermutet, dass sie ein Vektor für Xylella fastidiosa Wells et al.,1987, das Feuerbakterium der Olive ist. Und dieses Bakterium hat vor allem in Italien schon große Bestände alter Olivenbäume vernichtet.


Ein Beitrag von: Moni Losem
 Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
 Literaturtipp: Robert Biedermann 1998: Populationsökologie der Blutzikade Cercopis sanguinolenta (Scopoli, 1763) (Homoptera, Cercopidae), Beiträge zur Insektenkunde 2, pp 57-66, 1998
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