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Bootsurlaub mit Kindern

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Ein Erfahrungsbericht von Daniela Heiden (DieDa) 

Mit Kindern ist man anders unterwegs! Ihr möchtet mit der ganzen Familie verreisen und wisst noch nicht wohin? Warum darf es nicht einmal ein Bootsurlaub sein? Dafür braucht man zwangsläufig kein eigenes Boot sondern kann, gerade in vielen kroatischen Häfen, Boote in sämtlichen Größen und jeder Preisklasse chartern. In Kroatien bestehen wirklich viele Möglichkeiten ein Boot zu chartern; auch ohne Führerschein ist dies möglich, da viele Boote mit Skipper vermietet werden.

Kroatien ist eine der besten Destination zum Boote mieten, da die Sommer durchgehend warm sind und viele schöne Landschaften direkt an der Adriaküste zu finden sind.

Ein Booturlaub in Kroatien bringt Schwung in euren Sommerurlaub, versprochen! Die Adriaküste Kroatiens hat viele Häfen, wovon der Größte Rijeka ist, gefolgt von Split. Wirklich spannend wird es dann, wenn ihr mit dem Boot rausfährt und die vielen Buchten und Inseln dieses Landes entdeckt. Ist die Wahl erst einmal zwischen einem Motorboot, einem Segelboot oder einem Katamaran getroffen, geht es auch schon an die Reise– und Routenplanung.

Mit Kindern an Board ist diese Planung eine ganz andere, als wenn nur Erwachsene unterwegs sind. Finden wir Großen es einfach nur entspannend einige Tage an einem Bojenfeld zu verbringen, so wird den lieben Kleinen dabei schnell recht langweilig. Da muss man beim Packen schon darauf achten das Richtige mit dabei zuhaben. Der Schlüssel, mit Kindern Bootsurlaub zu machen und Zusammenbrüche zu vermeiden ist, sie durchgehend zu beschäftigen. Das ist auf einem Boot mehr oder weniger einfach.

Angelruten, Schnorchelset, Küberl für´s Muschelsammeln und Strandspielzeug bieten eine Vielfalt an Aktivitäten, wenn man ankert. Während man auf dem Meer ist, können Kleinkinder manchmal gelangweilt sein. Unser vierjähriger Sohn Lorenz aber eigentlich nie, denn die Motorengeräusche und das natürliche Schaukeln des Bootes lassen sowohl ihn als auch die Großen chillen/schlafen oder es wird aktiv das Ruder unter der Aufsicht von Papa übernommen.  Wir haben immer Buntstifte, Papier, kleine Spielzeugboote, Bücher und Lego mit dabei. Für Lorenz haben wir in den ersten Jahren ein Laufrad mitgehabt und nun das Fahrrad, denn gerade wenn er den ganzen Tag am Boot ist, ist es wichtig, ihm am Abend oder in der Früh genügend Bewegung zu verschaffen. Wir haben auch immer ein kleines Gummiboot an Bord, das ist genau richtig, um darin zu plantschen und der größten Hitze zu entkommen. Die Größeren haben wir bald genötigt, Knoten zu erlernen. Falls sämtliche Belustigungen manchmal nicht klappen und Lorenz seine Auszeiten von Boot, Sonne und Meer braucht, darf er etwas „Fernsehen“. Es empfiehlt sich schon vor Reiseantritt einige Lieblingsfilme auf ein Tablet oder den Computer zu ziehen. Mittlerweile haben unsere zwei Älteren verschiedene Verantwortungen auf dem Boot übernommen, sie helfen beim Anlegen und natürlich beim Boot putzen und in Schuss halten. Alexander (16 Jahre alt) hat immer seine Angelruten dabei und steht stundenlang am Heck des Bootes und ist mit sich selbst beschäftigt. Wenn bei den Großen dann Langeweile Einzug hält, tauchen sie ab ins kühle Nass, schnorcheln, spielen Karten oder Wasserball.

Wir sind ja am Boot gerne Selbstversorger, nicht, dass wir nicht gerne ausgehen, aber mit Kindern ist es einfach leichter einige Mahlzeiten am Tag am Boot einzunehmen. Wir starten in den Tag meist mit Eiern und das in allen Varianten. Als Eierspeise oder Spiegeleier, mit Gemüse und/oder Speck. Hauptsache herzhaft, ja, so wird bei uns gefrühstückt. Es schmeckt nicht nur super lecker, sondern schenkt uns auch reichlich Energie und Kraft für den Bootsalltag! Mittag gibt es meist Gemüse oder Salat, wobei unser absoluter Favorit ein Wassermelonen-Feta-Salat ist. Für die Kinder steht den ganzen Tag über ein Obst, Rohkostteller, frische Fruchtsäfte und jede Menge Trinkwasser griffbereit. So können sie sich ganz einfach ihre Auszeiten von Sonne und Meer gönnen. Wenn es abends Pasta gibt, werden die Reste meist zu Nudelsalat für den darauffolgenden Tag zubereitet. Wenn wir in Häfen mit Märkten anlegen, besorgen wir uns meist am frühen Morgen unser Abendessen. Da steht Fisch und Gemüse fast immer auf dem Speiseplan!

Bei Kroatien denken viele erst einmal an die rockigen Küstenstrände, was aber viele nicht wissen, dass es an der 6000 Kilometer langen Küste unzählig viele Strände gibt. Das kristallklare Wasser und die wunderschönen Strände sind ein wahres Paradies für Eltern und Kinder. Jedoch sind nicht alle Strände für Familien mit Kindern ideal, da der Urlaub mit Kindern seine eigenen Anforderungen mit sich bringt, sollte man vorab gut recherieren.

Wo es allerdings ganz toll mit Kindern ist, ist unsere Lieblingsinsel Susak.

Susak liegt südwestlich der Insel Lošinj und südlich von Istrien und ist Teil der Kvarner-Bucht. Das für uns interessante Phänomen der Insel Susak ist, dass sie aus Sand besteht und nicht wie alle anderen Nachbarinseln aus Felsgestein. Das ist natürlich ein Highlight für unsere Jungs. Die einzige Ortschaft und der Hafen Susak (Dragoča) befinden sich im Nordosten der Insel. Das autofreie Örtchen Susak bietet neben dem idyllischen Umfeld einen wirklich kleinen (also bitte vorher das Boot gut bestücken, Windel und Lieblingskekse nicht vergessen) Supermarkt und einige Cafes und Restaurants. Untertags geht es dann auch oft in die Bucht Porat, diese befindet sich im Nordwesten der Insel und ist die bei Bora am besten geschützte Bucht. Hier gibt es ein recht großes Bojenfeld und einen wirklich wunderschönen Sandstrand. Der Hafen bot bisher wenige Liegeplätze, wobei für die Saison 2018 ausgebaut werden soll. Wir melden uns jedenfalls  immer rechtzeitig telefonisch an. Im Sommer war der Hafen bisher regelmäßig überfüllt. In der Vor- und Nachsaison ist Susak hingegen ein wirklich toller Tipp!

Sicherheit an Bord

​Dass sich niemand ohne Rettungsweste an Deck aufhalten darf, auch nicht nur für eine Minute, muss absolut klar sein. Das gilt nicht nur für Kleinkinder; auch Personen, die gut schwimmen können, sollten auf dem Wasser immer eine Rettungsweste tragen. Eltern sind hier wichtige Vorbilder für ihre Kinder. Eine Schwimmweste ist nicht dasselbe wie eine vollwertige Rettungsweste! Letztere sorgen mit viel Auftrieb und einem breiten Kragen auch bei Ohnmächtigen dafür, dass das Gesicht über der Wasseroberfläche bleibt. Die Rettungsweste muss exakt auf das Körpergewicht abgestimmt sein, damit sie genug Auftrieb bietet. Kauft ihr Schwimmwesten, achtet also darauf, dass eure Kinder mitunter innerhalb eines Jahres viel Gewicht zulegen.

Sicherheitsnetz (Bootsabhängig)

Ein Sicherheitsnetz an der Reling schützt kleinere Kinder (und Spielsachen) davor, versehentlich unter der Reling hindurch zu rutschen (oder zu klettern). Ihr müsst euren Kindern erklären, dass sie sich nicht an dieses Netz anlehnen, nicht über die Reling lehnen und nicht an Bord herumrennen dürfen. Bei Segelbooten/Motorbooten solltet ihr darauf achten, dass sie mit einer rundum laufenden Reling ausgestattet sind.

Praktischer Tipp

Habt ihr ein Baby mit am Boot, nehmt den Maxi Cosi oder anderen Kindersicherheitssitz mit aufs Boot gerade bei den Anlegemanövern ist uns dieses Teil sehr zu Gute gekommen.

Reisen auf einem Boot bedeutet, dass wir viel Zeit mit unseren Lieben auf engem Raum verbringen und das Ganze in einer Umgebung inspirierender Schönheit. Die Kinder lernen schnell zu helfen, beim Anlegen beispielsweise, und jeder macht mit! Jede Bootsfahrt bringt uns enger zusammen. Wir essen gemeinsam, sehen neue Orte, ziehen gemeinsam los, um Proviant zu besorgen oder hängen einfach nur zusammen herum. Bootsurlaub mit Kindern ist einfach toll

Wer wir sind: Wir sind eine fünfköpfige Familie. Unsere drei Söhne sind Maximilian 17, Alexander 16, und Loren 4 Jahre alt. Wir reisen generell sehr gerne. Den Sommer und unsere Sommerferien verbringen wir aber beinahe ausschließlich in Kroatien auf dem Boot und haben noch immer nicht genug davon. Gemeinsam machen nun schon seit dem Jahr 2010 Bootsurlaub, meist mit den Kindern seltener ohne.  Zusammenfassend können wir sagen, dass wir Bootsurlaub in Kroatien lieben, da es sehr vielfältig ist, eine schöne abwechslungsreiche Landschaft hat, das Wasser wunderbar sauber ist, wir das kroatische Essen lieben und die Menschen hier wirklich offen und freundlich sind.

Redaktion Nautik
Daniela Heiden
Bild: Blue Water Dive Resort/Dalmatinka Media/Daniela Heiden/zVg.

 

 

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