Die kroatische Lehrerin Marija Vlašić, sammelt Materialien für eine Monographie über das Erbe und die Geschichte der kroatischen Minderheit im rumänischen Karaševo.

Die globalisierte Welt hat die Besonderheiten kleiner Gemeinschaften schneller als je zuvor verschwinden lassen.

Auch die Kroaten aus Karaševo in Rumänien leiden unter dem Trend der negativen Bevölkerungsentwicklung. Viele junge Familien emigrieren auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen in besser entwickelte Länder der EU.

Die Lehrerin Marija Vlašić aus dem Dorf Vodnik arbeitet an der Erhaltung des kulturellen Erbes und ermutigt ihre Schüler, stolz auf die Sprache und Bräuche ihrer Vorfahren zu sein. Sie glaubt, dass die Sprache und Bräuche der Kroaten, die seit siebenhundert Jahren im rumänischen Karaševo leben, in Monografien von kroatisch besiedelten Dörfern in Rumänien erfasst werden müssen.

Die Kinder werden in ein kroatisch sprachiges Heim geboren, sie spielen auf Kroatisch und das ist für sie völlig normal, die lokale Sprache ist das Karaševo-Kroatisch. Über diese alte Sprache wurde sehr wenig aufgezeichnet und geschrieben. Die Leute dachten immer, sie haben viel zu tun und haben nicht die Zeit zu sitzen und zu schreiben, andere dachten, dass sie für solch eine Arbeit nicht genügend Qualifikationen besitzen. Im Grunde gab es immer etwas, was sie davon abhielt aufzuzeichnen.

Letztes Jahr hat eine Schülerin aus der vierten Klasse im Geschichtsunterricht gefragt, warum über das Dorf keine Monografie veröffentlicht wurde. Dann dämmerte es ihr, dass es gut wäre, etwas zu schreiben. Zumindest etwas über die Zeitgeschichte, sodass die zukünftigen Generationen ein schriftliches Dokument über die Geschichte ihrer Dörfer haben.

Es gab einige schriftliche Dokumente, aber alle wurden von Leuten geschrieben, die nicht zur kroatischen Minderheit in Rumänien gehörten oder nicht aus dieser Gegend stammen.

Die Autoren waren entweder Rumänen oder Leute aus Kroatien, die kamen und schrieben, was sie in Karaševo sahen.

Vlašić hofft, dass alle, auch die Kinder, etwas schreiben, damit sie es an ihre Kinder und Enkelkinder weitergeben können. Die kroatische Minderheit leben seit sieben Jahrhunderten in Karaševo.

Glas Hrvastke/
Bild: Facebook
Video: Konstantin Costa Konstantinou
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