Die Zeit vor der Geburt Christi, also Adventus Domini, ist ursprünglich eine stille Zeit. Eine Periode des Innehaltens, des Betens und des Fastens. Vieles ist verloren gegangen, aber im christlichen Jahresablauf hat der Advent noch seine ursprüngliche Bedeutung. Und mit den Adventvespern, den Andachten und Messen bereiten sich die Gläubigen auf die Niederkunft vor.
Ein Festtag ist der 6. Dezember. An diesem Tag freuen sich alle Kinder, denn dann kommt der Nikolaus, füllt Socken mit Süßigkeiten und verteilt die Geschenke. Für Nin ist das ein besonderer Tag, denn in der kleinen Nikolauskirche (Crkva Svetog Nikole) findet eine Messe zum Gedenken des Heiligen statt. Denn der Heilige Nikolaus ist nicht nur Schutzpatron der Kinder sondern auch der Seeleute, Fischer, Reisenden und Studenten.
Die Nikolauskirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und war einst Bestandteil einer Festung gegen die Venezianer und später gegen die Türken. Ihr kam eine ganz besondere Bedeutung bei, denn hier, hoch oben auf dem Hügel, streckten die in Nin gekrönten Könige ihr Schwert in die vier Himmelsrichtungen und nahmen damit das Land in ihren Besitz.
Und wo könnte eine Andacht stimmungsvoller abgehalten werden als in dieser kleinen Kirche? Ihre dicken Mauern mit dem starken Kreuzgewölbe boten und bieten Sicherheit, die schmalen Fenster lassen die Morgensonne nur schwach hinein. Die Menschen rücken eng zusammen während Don Božo, der Pfarrer von Nin, die Messe liest.
Ein Beitrag von: Moni Losem
Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
Danksagung: Ganz besonders möchte ich mich bei Don Božo bedanken, dass ich während der Heiligen Messe fotografieren durfte.
