Kroatiens Sieg gegen Russland im WM-Viertelfinale hätte dramatischer nicht sein können. Ihren Emotionen freien Lauf ließen im Anschluss etliche Fans auf der Ottakringer Straße. Gefordert hat die Siegesparade in der Nacht auf Sonntag zwei schwerverletzte Frauen, Straßensperren und zahlreiche Anzeigen.

Euphorisierte Kroatien-Fans sorgten Samstagnacht für chaotische Zustände im 16. Wiener Gemeindebezirk, was dazu führte, dass die Ottakringer Straße gesperrt werden musste. Mehr als 100 Exekutivbeamte waren im Einsatz.

Bereits im Zuge des Spiels kam es Berichten zufolge vereinzelt zu Zwischenfällen insbesondere zu Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz. Der Schlusspfiff des Spiels war gleichzeitig der Startschuss für die gefährliche Siegesparade der Wiener Kroatien-Fans.

Neben pyrotechnischen Gegenständen, die unter anderem in die eigene Fan-Menge geworfen wurden, liefen mehrere hundert Personen auf der Fahrbahn, wodurch sie den Verkehr komplett zum Stillstand brachten. Rund 60 bis 70 Polizisten waren in der Nacht auf Sonntag im Einsatz. Später musste sogar Verstärkung durch die WEGA angefordert werden. Die Einsatzkräfte wurden laufend mit pyrotechnischen Gegenständen, Glasflaschen und anderen Dingen beworfen. Die Bilanz: vier verletzte Polizisten.

Verletzte auch in den eigenen Reihen
Besonders tragisch: Zwei junge Frauen wurden in der Fan-Meute schwer verletzt. Durch die Würfe von Böllern und bengalischen Fackeln droht einer 20-jährigen Frau der Verlust der Hörfähigkeit an einem Ohr und einer 21-jährigen Frau der Verlust der Sehfähigkeit an einem Auge. Die Würfe sollen Berichten zufolge aus den eigenen Fanreihen gekommen sein.

Immer wieder wurden seitens der Polizei über Lautsprecher Aufforderungen ausgesprochen, die Fahrbahn zu räumen und die strafbaren Handlungen zu unterlassen. Diese wurden seitens der Fans komplett ignoriert.

Eine deeskalierende Vorrücke der Polizei-Sperrkette beruhigte die Situation letztendlich. Ab Mitternacht wurde der Fahrzeugverkehr langsam wieder freigegeben.

Weit über 70 Anzeigen verzeichnete die Polizei in der Nacht auf Sonntag.

Anmerkung der Redaktion:

Verständlich das sich die Diaspora in Österreich über den Sieg Kroatiens freut. Unverständlich, warum hierbei nicht auf die Regeln und Gesetze geachtet wird. Na klar, wir freuen uns alle das Kroatien dieses Halbfinale erreicht hat. Nur, braucht es dazu einen massiven Einsatz von Polizeikräften? Ist dies wirklich die Mentalität der echten Kroaten? Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic betonte ausdrücklich das Kroatien nicht zum Balkan gehöre. Es wäre an der Zeit dies auch denjenigen mitzuteilen, die diese Nachricht bisher nicht erreicht hat.

kosmo.at./N. Rieger
Bild: Youtube Esterreicherr
Video: Esterreicherr

 

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