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Willkommen auf der Insel Vir

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Mein erster Besuch der Insel war vor vielen Jahren Mitte Mai. Und genau wie heute haben mir viele abgeraten, die Insel zu besuchen, andere wieder schwärmten in den höchsten Tönen. Und so habe ich mich mit gemischten Gefühlen auf den Weg gemacht.




Von der Autobahn kommend hatte man damals noch eine ziemlich kurvige Fahrt durch Ravni Kotari vor sich. Die direkte Straße war noch nicht fertig, die Umgehungsstraße über Privlaka auch nicht. Irgendwann habe ich dann endlich die Brücke erreicht, die über das Meer auf die Insel führt. Die Fahrt über diese Brücke war der Zugang zu einer Insel, die ihr Gesicht im Laufe eines Jahres mehrfach ändert – mal einsam und ruhig, dann voller Leben und Aktivitäten.




Kurz nach der Brücke bin ich stehen geblieben und habe mit meinem Hund eine kleine Runde gedreht – und auf diesem Weg hat die Insel bei mir einen neuen Namen bekommen: Die Orchideeninsel. Denn überall wuchsen Orchideen in den verschiedensten Farben und Formen. Und da habe ich so still und heimlich gedacht: so schlimm kann sie nicht sein.




Von der Brücke aus führt die Virski put direkt ins Zentrum, dem Ort Vir. Hier ist die Gemeinde, die Schule und natürlich die Kirche. Und hier ist im Sommer auch am meisten los – dann ist es der optimale Ort für Urlauber, die Trubel suchen. Jeden Samstagabend findet auf dem Rathausplatz ein Konzert statt, zu dem nationale, seltener internationale Künstler eingeladen werden. Entlang der Put mula sind kleine Geschäfte, in denen man Gemüse aber auch Souvenirs kaufen kann. Und genau gegenüber vom Rathaus ist ein kleiner Markt, der täglich geöffnet hat.




Außerdem gibt es hier direkt am Meer einige Restaurants, in denen man seinen Hunger stillen kann. Und auch für Kinder gibt es wechselnde Programme, im Hafen ist im Wasser eine große Funinsel verankert. In der Hauptsaison sollte man es allerdings vermeiden, mit dem Auto in den Ort zu fahren. Denn da kann es passieren, dass man in einem etwas längeren Stau stecken bleibt.

Der Ort Vir liegt an der Westküste der Insel, angrenzend sind weitere Ortsteile, in denen es zahlreiche private Unterkünfte gibt. Dies ist auch der Teil von Vir, der manchen Gästen nicht gefällt. Denn die Häuser stehen eng nebeneinander und Parkplätze sind Mangelware. Der große Vorteil hier ist, dass man von allen Unterkünften einfach den Strand erreicht. Und der ist hier befestigt und damit auch kinderfreundlich. Außerdem gibt es hier zahlreiche Geschäfte und Bäckereien, die nur während der Saison geöffnet sind.




Aber Vir besteht nicht nur aus den Ortsteilen Vir und Miljkovica im Westen. Fährt man die Put tri bunara weiter, erreicht man schnell die größte Sehenswürdigkeit der Insel: das venezianische Kastell in Koziak, über dessen Entstehung viele Legenden kursieren. Wenn man die unmöglichen herausfiltert kann man annehmen, dass auch dieses Fort vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Zu dieser Zeit haben die Türken weite Teile des Landes eingenommen, Nin war kurz vor der Kapitulation. Da bot es sich an, auf dieser Insel ein gut befestigtes Fort zu bauen, in dem die Menschen Schutz suchen können.




Etwas ruhiger geht es an der östlichen Seite zu. Der Strand ist hier kiesig oder steinig, Restaurants oder Geschäfte sucht man hier vergeblich. Nur der Bereich zwischen Bobovik und Slatina ist dichter besiedelt, hier ist auch im Sommer mehr los.




Sucht man eher stille Buchten, muss man Richtung Norden fahren. Zwei mittlerweile asphaltierte Straßen führen an das unbewohnte Ende der Insel. Aber Achtung, die beiden Straßen sind für Autos gesperrt, hier dürfen nur Fußgänger und Radfahrer passieren. Die linke Straße führt über Torovi und Pedinka Richtung Inselende. In Pedinka ist ein kleiner, hübscher Strand mit einem Restaurant.




Über diese Straße erreicht man auch den Leuchtturm, der heute von Urlaubern gemietet werden kann. Er wurde im späten 19. Jahrhundert errichtet und war bis vor wenigen Jahren noch in Betrieb.


Auf der rechten Straße passiert man einige kleine Ortschaften und erreicht schließlich Lozice. Kurz danach geht rechts eine geschotterte Straße ab, die zum Berg Bandira führt. Die Straße hinauf sollte man seinem Auto nicht unbedingt zumuten, der Aufstieg ist nicht sehr hoch und gut zu gehen. Und es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Hügel zu besteigen, denn von oben hat man einen gigantischen Ausblick in alle Richtungen.




Hier der Blick auf das offene Meer Richtung Italien.




Richtung Pag und Velebit




Bei klarem Wetter kann man sogar die Brücke, die auf die Insel führt, erkennen.




Auf der Spitze des Bandira findet man die Überreste der altkroatischen Kirche Sv. Jurja.




Der schönste Strand befindet sich im Nordosten der Insel. Hohe Klippen aus roter Erde fallen hier senkrecht zum Meer ab.




Zwischen den Klippen findet man immer wieder kleine Buchten, die zum Schwimmen einladen.




Vir ist und bleibt eine wunderschöne Insel. Sie ist eine Mischung aus touristisch erschlossenen Bereichen und wilder Natur. So kann jeder das finden, was er im Urlaub gerne hat. Und für unternehmungslustige Touristen werden verschiedene Touren angeboten, die z.B. in die Kornaten oder nach Mostar führen. Eine Empfehlung ist die Umrundung der Insel in einem kleineren Boot, die man ebenfalls im Ort Vir buchen kann. Abends kann man von hier schnell Nin oder Zadar erreichen und hier gemütlich durch die Stadt schlendern einen anstrengenden Urlaubstag mit einem gemütlichen Abendessen ausklingen lassen.

Ein Beitrag von: Moni Losem
 Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
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