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Wie sieht eine Olivenernte auf der Insel Hvar aus?

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Wenn der Herbst kommt, ist die Zeit für die Olivenernte in Dalmatien reif. Die Art der Ernte der Oliven und insbesondere der Erntezeitpunkt spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Wenn der Herbst kommt, ist die Zeit für die Olivenernte in Dalmatien reif. Das bedeutet das sich jeder alte Sachen anzieht, Ernteutensilien nimmt und sich auf den Weg auf seine Felder in die Natur macht, um Oliven zu pflücken.

Wann ist der beste Erntezeitpunkt für Oliven?

Das wichtigste für eine Olivenernte ist das Wetter. Wenn das Wetter nicht mitspielt, d.h. wenn es regnet, geht man keine Oliven ernten. Zum Glück gehört die Insel Hvar in Kroatien zu der Inseln mit den meisten Sonnenstunden, so dass in puncto Wetter die Insel die besten Voraussetzungen für eine Olivenernte hat. Der Erntezeitpunkt hängt auch stark vom Anbaugebiet ab. In der Toskana werden z.B. zwischen Ende Oktober und Ende Dezember Oliven geerntet. Der beste  Erntezeitpunkt für Hvarer Oliven ist sicherlich der November. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass zu Weihnachten noch Oliven gepflückt worden sind.

Welche Erntemethoden gibt es?

Es gibt unterschiedliche Erntemethoden für eine Olivenernte. Die klassische und traditionelle Form ist per Hand und ist nach meiner Meinung diejenige, die am meisten Spaß macht. Bei dieser Methode werden die Oliven im wahrsten Sinne des Wortes per Hand vom Baum gepflückt bzw. von den Zweigen der Olivenbäume gestreift und in einer Art „Umhängetasche“ gesammelt. Teilweise kommen hierbei kleinere Hilfsmittel wie z.B. kleine Rechen zum Einsatz.

Die traditionelle Art der Ernte ist das Herabschlagen der Oliven mit langen Bambusstangen und Stöcken aus Zypressenholz. Diese Art Oliven zu ernten ist jedoch nur dann möglich, wenn die Oliven schon sehr reif sind und daher leicht herabfallen. Die heruntergeschlagenen Oliven werden in einer Art Sieb von Zweigen und Ästen getrennt, in Säcke oder Kisten gefüllt und zur nächsten Olivenpresse gebracht. Da diese Methode manuell ausgeführt wird, ist der Ernteertrag pro Person relativ gering, relativ mühsam und mit großer körperlicher Anstrengung verbunden.

Seit einigen Jahren kommen bei der Ernte der Oliven mechanische Geräte oder „Rüttelmaschinen“ zum Einsatz. Dabei werden die Oliven bei dieser Erntemethode durch das Rütteln des Olivenbaums mit einem Rüttler, der den Stamm des Baumes mit einer Zange greift, vom Baum „gerüttelt“ und in darunter gespannten Netzen oder Planen aufgefangen. Der Nachteil dieser Erntemethode besteht darin, dass sie nur im flachem Gelände eingesetzt werden kann und im steilen Gelände nicht anwendbar ist. Der Vorteil liegt in der Unterstützung der Olivenernte per Hand und die Oliven und Olivenbäume werden nicht geschädigt.

Die am wenigsten geeignete Methode, um Oliven zu ernten ist, Oliven solange am Baum hängen zu lassen, bis diese überreif zu Boden fallen, von wo sie dann aufgelesen werden. Solche Oliven haben nämlich schon längst den idealen Erntezeitpunkt überschritten und fangen am Boden an zu verfaulen oder Stoffe aufzunehmen, die den Geschmack negativ beeinflussen. Diese Erntemethode ist nicht zu empfehlen.

Wie eine Olivenernte bei relativen schönen Wetter aussehen mag, könnt ihr in diesem kurzen Video begutachten. 

Die Art der Ernte der Oliven und insbesondere der Erntezeitpunkt beeinflussen maßgeblich die spätere Qualität des Olivenöls sowie dessen Geschmack und sind daher extrem wichtige Faktoren bei der Herstellung von Olivenöl.

Wie entsteht fertiges Olivenöl nach der Ernte?

Nachdem die Oliven geerntet worden sind, werden die Oliven in einer Art Fass oder große Tonne gesammelt und mit kalten Wasser vermischt, damit sie frisch bleiben. Am Ende der Olivenernte werden die Oliven zu einem Produktionsbetrieb gebracht, um gemahlen und gepresst zu werden, damit am Ende Olivenöl hergestellt werden kann. Wie dieser Ablauf aussieht könnt ihr euch in einem weiteren Video anschauen.

Bei einer Olivenernte ist man vom Vormittag bis zur Abenddämmerung ungefähr acht Stunden am Tag beschäftigt. Im Hinblick auf das Wetter, das am nächsten Tag schlecht sein könnte, möchte man den ganzen Tag für die Olivenernte ausnutzen. Man kommt abends nach Hause und ist körperlich geschafft, aber auf eine schöne Art und Weise und genießt den Rest des Abends. Eine Olivenernte macht sehr viel Spaß, weil man sich in der Natur bewegt und seinen Kopf von der Arbeit im Büro oder von anderen unnötigen Dingen und Stress im Leben freibekommt. Eine Olivenernte ist einfach eine Erholung für Kopf und Seele.

Die dargelegten Ansichten oder Meinungen des Autors spiegeln nicht unbedingt die Position von Kroatien-Nachrichten.de wider.

Bild: Tonči Petrić/Dalmatinka Media
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