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Weihnachten in Istrien

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Ein Beitrag unserer Kollegin /HRT 

Die katholischen Weihnachtsbräuche in Istrien beginnen mit dem Fest der Heiligen Lucia und enden mit dem Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar.

Die Vorbereitung auf Weihnachten begannen mit der Beichte, die Familie betet und gingen an die Frühmesse während der Adventszeit. Vor den Heiligabendwurde das Haus, der Garten und die Gehege von Haustiere gesäubert.

Im Laufe des gesamten Kirchenjahres aß man Freitags kein Fleisch und am Heiligabend wurde gefastet. Männer aßen Suppe, die aus Rotwein gekocht wurde, gebratenen Brot und Olivenöl. Während Frauen und Kinder ein Getränk aus gerösteter Gerste mit etwas Milch tranken. Traditionell kochte man Bohnen, Kichererbsen, Brokkoli, Grünkohl, Teigwaren namens pašutice oder pošutice mit Dorsch oder mit gesalzenen Sardinen.

Nach der Mitternachtsmesse aß man Brötchen, Brot, Fleisch, Krapfen, die traditionelle kroatische Gebäcke wie Kroštule, žminjske cukerančiće oder pandešpanje. Am Heiligabend wurde „Cok“, „Badnjak“ oder „Did“ – ein Baumstamm, das die älteren Männer aus dem Wald brachten, angezündete. Es wurde dem Feuer stückchenweise näher gebracht, sodass er mindestens bis drei Heilige Könige hielt und der Hausherr legte je einen Löffel von allen Lebensmittel, die für Weihnachten vorbereitet wurden auf „Cok“, damit er weiß, dass Weihnachten ist.

Wie die Hausbewohner die Messen besuchten wurde durch die Verpflichtungen festgelegt, so gingen Omas und Mütter an die erste Messe, weil sie das Festmahl vorbereitet müssten, bestätigt uns Otavio Rovis aus Žminje, der an die Bäuche hält.

„Am Morgen ging die Omas zur ersten Messe. Danach gingen die Mütter mit Kindern zur Messe um 11 Uhr. Omas haben das Essen zubereitet und musste deshalb zu Hause bleiben. Zu Weihnachten haben wir uns besonders schön angezogen. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter, lebte in Triest, also fuhren wir nach Sežana, wo die Grenze war und meine Schwester, mein Bruder und ich brachten eine Menge Dinge nach Hause, die uns die Tante aus Triest gab. Sie schenkte uns Lebensmitteln, Reis und Kaffee, diese Produkte hatten wir nur in kleinen Mengen. Das war, als ich 16, 17 Jahre alt war und ich bin 1938 geboren worden, also in der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts“.

Das Vieh wurden vor der Mitternachtsmassen gefüttert und am Weihnachtsmorgen wurde dem Vieh mehr Heu oder Mais gegen als üblich. Hier wurde auch der Plan der Verpflichtungen respektiert – sagte Nevenka Erman – eine Sammlerin der istrischen Volksbräuche, die sie für ihre Kinder und Enkel aufgeschrieben hat, aber auch für alle anderen, die gewillt sind, Istriens alte Traditionen oder Bräuchen zu bewahren.

„Am Weihnachtsmorgen fütterte derjenigen das Vieh, die zu Hause waren. Das war die erste Verpflichtung. Danach gingen die Älteren zur Messe und nach ihnen die jüngeren. Am Weihnachten wurde die Abendmesse zelebriert, an der alle teilnehmen. Es war so vorgesehen, dass man sich zuerst um das Vieh kümmerte, dann wurde gegessen. Normalerweise tischten die Hausfrauen, was von dem Essen am Vorabend übrig blieb. Da die Mütter und die Omas zuerst zur Messe gingen und danach kochten sie ein besonderes Weihnachtsessen. Sie kochten Hühnersuppe, hausgemachten Teigwaren, Kohl und Fleisch. Da Weihnachten nach der Schlachtung gefeiert wurde, hatten alle hauseigenes trockenes Schweinefleisch.“

Bild: zVg.
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