Fast 20 Jahre lang hatte Thomas Käsbohrer einen Traum: Monatelang mit seinem kleinen Segelboot „Levje“ auf dem Mittelmeer unterwegs zu sein.
Doch erst nach dem plötzlichen Ende seiner Karriere als Verlagsmanager hat er den Schritt gewagt. „Wie kommt es, dass wir so bereitwillig unseren Begierden und Zielen folgen – aber nicht unseren Sehnsüchten?“, fragt sich der 56-jährige Autor. Seit 2014 verbringt er etwa die Hälfte des Jahres auf dem Boot. Als Aussteiger sieht sich der gebürtige Münchner aber nicht. Er hat seinen eigenen Verlag für Abenteuer- und Reiseliteratur gegründet, wo er auch seine eigenen Bücher veröffentlicht, und arbeitet genauso viel wie früher. „Man kommt im Leben um Arbeit nicht herum. Aber man hat die Freiheit, zu entscheiden, wo man seinen Schreibtisch aufstellt.“ Und seiner steht eben in der Kajüte. Auf seinen Reisen trifft er Menschen, die am und vom Meer leben und die davon erzählen, wie ein glückliches Leben aussehen kann. Obwohl der 56-Jährige sein Glück mit seiner Ehefrau im oberbayerischen Iffeldorf zwar schon gefunden hat, zieht es ihn immer wieder raus aufs Meer. Dort findet er Entspannung. Die Entschleunigung ist seine Droge. Und die findet Thomas Käsbohrer nur auf dem Wasser.
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Bild: millemari