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Start-ups in Kroatien?

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In Kroatien herrscht oftmals eine Kultur des Beschwerens und Beklagens. Crowdfunding-Kampagnen sowie Veranstaltungen zum Thema Unternehmertum versuchen jedoch neue Werte zu schaffen.

Kultur des Beschwerens und Beklagens

In Kroatien herrscht nicht unbedingt ein positives Geschäftsklima bzw. eine positive Wahrnehmung des Geschäftsklimas. Dazu hat auch meiner Meinung nach die kroatische Medienberichterstattung eine Verantwortung zu tragen, die oft Negativschlagzeilen über insolvente Unternehmen, nicht ausbezahlte Löhne verbreitet oder über die Probleme des finanziell angeschlagen Lebensmittelunternehmenskonzerns Agrokor berichtet, die schon ungefähr ein halbes Jahr Schlagzeilen in Kroatien verursachen. (Bezogen auf den Fall Agrokor ist dies meiner Meinung nach: – Eine Seifenoper auf kroatische Art und Weise.) Klar, solche Themen sind wichtig und ich will sie auch nicht kleinreden. Doch wo bleiben die positiven Storys?

Eine weitere Tatsache, die nicht unbedingt die positive Wahrnehmung des Geschäftsklimas in Kroatien unterstützt, ist das dauernde Bemängeln der  vorherrschenden Situation. Ich bekomme in Gesprächen mit Menschen und Einheimischen in Kroatien teils den Eindruck, dass eine Kultur des Beschwerens und Beklagens vorherrscht, anstatt einer Kultur des Anpackens und Bewegens.

Start-up Europe Week

Doch es gibt aus positive Dinge in dieser Hinsicht aus Kroatien zu berichten. Vom 05. bis zum 09. hat in Kroatien die Start-up Europe Week stattgefunden. Eine Veranstaltung, gefördert von der Europäischen Kommission, um das Unternehmertum und die Gründerszene in ganz Europa, wie auch in Kroatien zu fördern. So wurden mehrere Veranstaltungen, Vorträge und Workshops rund um das Unternehmertum und Startups eine ganze Woche lang in den Städten Rijeka, Zagreb und Bjelovar organisiert.

An einer von ihnen habe auch ich teilgenommen, und zwar an einer Podiumsdiskussion von Business Angels und Unternehmern, bei der über die Schaffung eines proaktiven Umfelds für Investitionen und Startups in Kroatien gesprochen wurde. Diese Veranstaltung wurde in Zagreb von Impact Hub, der Early Stage Investment Meetup Gruppe und Keymon Ventures mit Unterstützung der kroatischen Wirtschaftskammer organisiert.

Proaktives und stimulierendes Umfeld für Start-Ups

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion wiesen darauf hin, dass einer der Gründe für das Auswandern junger gut ausgebildeter Arbeitskräfte und Experten aus Kroatien, die schwach ausgeprägte Unternehmenskultur, die sich nur beklagt und beschwert, sei. Diese Angewohnheit muss nach Ansichten der Teilnehmer überwunden werden, um ein proaktives und stimulierendes Umfeld für Startups zu schaffen und demzufolge ein positives Geschäftsklima in Kroatien zu etablieren.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine Zusammenarbeit zwischen Start-ups, Business Angels, Universitäten und des öffentlichen Sektors nicht nur, die verlorenen gegangen Experten zurückholt, sondern auch Experten aus dem Ausland nach Kroatien anzieht.

Kroatien – eine Start-up Nation

Des Weiteren gibt es Initiativen, die eine proaktive Handlungsweise in diese Richtung erkennen lassen. Ein Beispiel ist hier die Crowdfunding-Kampagne des Professors Igor Jugo an der Universität Rijeka, der aus Kroatien eine Startup-Nation machen will. Hierzu will er Leute dazu bringen, ihr eigenes Unternehmen zu starten, indem er finanzielle Mittel bereitstellt, um den Bürgern eine kostenlose Fortbildung für den eigenständigen Beginn eines Unternehmens zu ermöglichen.

Es wird wahrscheinlich noch viel Wasser den Berg herunterfließen, bis sich die Kultur des Beschwerens und Beklagens in Kroatien ändern wird. Doch allerdings können Startups in einem gesunden unternehmerischen Ökosystem behilflich sein, um neue Werte zu schaffen. Einige erfolgreiche Startups in Kroatien gibt es schon, man muss nur, um sie zu erkennen, die Augen offenhalten.

Die dargelegten Ansichten oder Meinungen des Autors spiegeln nicht unbedingt die Position von Kroatien-Nachrichten.de wider. (NR)

Bild: startupeuropeweek.eu

 

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