Home Land und Leute Kultur Samostan svetog Arkanđela Mihaila – Das Kloster Krka

Samostan svetog Arkanđela Mihaila – Das Kloster Krka

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Ich habe in Kroatien schon viele Klöster besucht. Aber über keines habe ich so viele Sagen, Legenden und Theorien gehört und gelesen, wie über dieses. Das beginnt schon mit der Gründung, von denen es mehrere Versionen gibt.
Zuerst möchte ich den unterschiedlichen Namen erklären, den das Kloster hat. In den meisten Quellen heißt es Manastir Krka, dies ist die serbische Bezeichnung und hat sich vermutlich durchgesetzt, weil es ein serbisch-orthodoxes Kloster ist. Die kroatische Bezeichung ist Samostan Krka.

 

Die Katakomben

Unter dem Kloster gibt es Katakomben, in denen der Apostel Paulus gepredigt haben soll. Ein eingekratzter Fisch in der Decke soll seine Anwesenheit beweisen.Tatsache ist, dass diese höhlenartigen Räume bereits in der Zeit der Römer aus dem Fels geschlagen wurden. Alles andere ist reine Spekulation.


Eine andere These besagt, dass das Kloster um 1350 als Stiftung der serbischen Prinzessin Jelena Nemanjić Šubić serbischen Mönchen geschenkt und dem Erzengel Michael gewidmet wurde. Für mich spricht dieser Theorie nichts entgegen, da damals häufig Klöster auf den Resten ehemaliger Kirchen oder Klöster errichtet wurden. Und genau an dieser Stelle soll einst ein Kloster von Emeriten gestanden haben.


Das serbisch-orthodoxe Kloster selbst hat eine einzigartige Lage: im Tal Carigradska Draga hoch über einem See thront es in absoluter Einsamkeit inmitten der Natur. Und vermutlich wegen seiner abgeschiedenen Lage, hat es den letzten Krieg auch fast unbeschadet überstanden. Der Komplex ist ein vierseitiges Arkadenkloster mit einem großen Innenhof, von dem aus die Kirche und die meisten anderen Gebäude erreicht werden können.


Das Kloster ist seit seiner Gründung immer wieder umgebaut worden. Dadurch findet man hier Stilrichtungen aller Epochen, größtenteils aber Anlehnungen an die Bauart früherer Zeiten. Die Kirche selbst wurde 1422 gebaut, später von den Türken verwüstet und im 18. Und 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. Die Stilrichtung ist eindeutig neo-byzantinisch, die Erbauungsszeit aber deutlich später, denn die original byzantinische Architektur findet man ab 600 n.Chr. Der Kirchturm dürfte noch jünger sein, er erinnert stark an die Renaissance Italiens. Auch das Innere der Kirche ist komplett im neo-byzantinischen Stil gehalten, wobei die Ikonen aus dem 15. – 19. Jahrhundert stammen und teilweise – wie im Kloster Krupa auch – von italienischen Künstlern geschaffen wurden.



Erwähnenswert ist der Eingangsbereich, der aus der Erbauungszeit stammen soll.

Das neue Gebäude mit den Zellen für die Mönche


Heute ist es das wichtigste Kloster der orthodoxen Christen in Kroatien, der Glaube wird hier aktiv gelebt. Auch um den Nachwuchs an Mönchen muss man sich keine Gedanken machen, denn laut einem Mitarbeiter sollen hier 60 Jungmönche einziehen. Dafür wurde ein großes Gebäude als Unterkunft errichtet.

 

Ein Beitrag von: Moni Losem
Quelle und Bilder: Moni Losem, NP Krk
Anreisetipp: Entweder von Skradin aus mit dem Boot bis zum See. Von dort sind es etwa 800 Meter bis zum Kloster. Oder die Straße von Kistanje, die direkt dorthin führt, aber kostenpflichtig ist. Vor dem Kloster sind einige Parkplätze, die während der Saison sicher völlig überfüllt sind.
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