Home Ausland Pannenstreifenfreigabe ist kein Allheilmittel gegen Staus

Pannenstreifenfreigabe ist kein Allheilmittel gegen Staus

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Baldiges Inkrafttreten der 29. StVO-Novelle macht Pannenstreifenfreigabe möglich.

Heute wurde seitens des Bundesministers für Verkehr sowie der ASFINAG die temporäre Freigabe des Pannenstreifens auf einem kurzen Teilstück der A4 in Fahrtrichtung Flughafen präsentiert. Der ÖAMTC sieht im Pilotprojekt einen interessanten Testlauf, warnt allerdings vor zu großen Erwartungen, weil eine Umsetzung nicht an vielen Stellen in Österreich möglich bzw. sinnvoll wäre. „Klassische ‚Staustrecken‘ in städtischen Bereichen haben oftmals keinen oder viel zu schmale Pannenstreifen. Außerdem sind die Abfolgen der Anschlussstellen sehr dicht – das würde Umbauten der Beschleunigungs-und Verzögerungsstreifen notwendig machen, da sonst ein Ein- oder Ausfädeln nicht möglich wäre“, erklärt ÖAMTC-Experte Nikolaus Authried.

Der Mobilitätsclub begrüßt die Ankündigung, dass durch die Pannenstreifenfreigabe notwendige Ausbauten der Infrastruktur nicht ersetzt werden. Der ÖAMTC hat immer darauf hingewiesen, dass bei häufig überlasteten Abschnitten eine bauliche Lösung unumgänglich ist. „Pannenstreifen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und dürfen daher nicht dauerhaft dem Verkehrsfluss geopfert werden. Eine Freigabe des Pannenstreifens kann nur eine temporäre Notlösung sein“, betont Authried.

29. StVO-Novelle bringt auch neue Verkehrszeichen

Möglich wird die Pannenstreifenfreigabe durch die 29. StVO-Novelle. In wenigen Tagen tritt diese Neuerung der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Sie bringt neben den Voraussetzungen zur Pannenstreifenfreigabe auch vier neue Verkehrszeichen mit sich. Diese zeigen mit weißen Pfeilen auf blauem Hintergrund – ähnlich den bereits bestehenden Hinweiszeichen über einen speziellen Fahrstreifenverlauf – einen zum Befahren freigegebenen Pannenstreifen an, eventuell mit Entfernungsangaben. Erkennbar ist ein zum Befahren freigegebener Pannenstreifen aber primär an der Fahrstreifensignalisierung. „Sieht man einen grünen Pfeil über dem Pannenstreifen, ist er frei, sieht man ein rotes ‚X‘, ist er gesperrt und ist gegebenenfalls sofort zu verlassen“, so Authried abschließend.

ÖAMTC Presse
Bild: Bruno Hersche
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