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Kroatische Spezialitäten, Teil V

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Dort wo viel gegessen, getrunken und gefeiert wird, darf ein guter Tropfen nicht fehlen. In den kleinen Städten und Dörfern Kroatiens wird sehr viel Wert auf Selbstgemachtes gelegt. Da kommt schon mal der Nachbar gerne rüber und bringt seinen selbstgebrannten Sljivovica mit. Und dabei wird nicht gespart, denn wer viel hat, gibt auch viel anderen „Ima se!“, sagt man dann gerne.

Wenn der heiße Sommer in den Spätsommer über geht, sind die Früchte süß und reif und hängen prall und träge von den Zweigen runter. Es herrscht Überfluss und die Kinder haben auch keine Lust mehr, Obst aus dem Nachbarsgarten zu stibitzen. Wenn die saftigen, honigsüßen Pflaumen und Zwetschgen bereits von alleine von den Bäumen herunterfallen, dann ist es höchste Zeit, sie einzusammeln und alles nötige für die private Brennerei vorzubereiten. Während es im Kessel brodelt kommt man zusammen. Man klönt mit Freunden und Nachbarn, isst dabei eine Kleinigkeit. Die Älteren erinnern sich an vergangene Zeiten, die Kinder laufen herum und spielen. Es ist ein geselliger Abend draußen im Garten wo jung und alt zusammen kommt. Und der edle Tropfen? Na der muss noch reifen. Gut Ding will Weile haben und so lässt man den Branntwein schon mal das ein oder andere Jahr im Holzfass lagern, erst dann bekommt er die Reife, die man auch schmeckt!

So geht es manches Mal zu in Kroatien und die herrlichen Branntweine werden gerne bei Hochzeiten verschenkt und getrunken sowie zu besonderen Anlässen. Sehr typisch und beliebt neben Sljivovica, dem Pflaumenbrand sind auch Rakija (Raki), Kruskovac (Birnenlikör), Juliska, (eine Mischung aus Kruskovac und Sljivovica), Orahovac (Walnusslikör), Visnjevac (Kirschlikör) und Travarica (Kräuterbrand). Kroatische Branntweine und Liköre haben eine lange Tradition und sind aus Kroatien einfach nicht wegzudenken. Bekannte, traditionsreiche Hersteller wie Badel, Maraska und Istravino (um nur einige zu nennen) haben sich dadurch einen großen Namen gemacht. Hierbei wird auf langjährige Erfahrung zurück gegriffen und für die Herstellung werden nur auserlesene Zutaten verwendet. Auch nach dem Essen oder zum Dessert nimmt man gerne noch ein Likörchen. Zivili! So lässt es sich leben!

Redaktion Kulinarik
Bild: kroatische Feinkost

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