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Insel Rab, die Reaktion aus Kampor

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Am 10. Mai berichteten wir über die Dankbarkeit der Insel Rab. Nun kam die erste schriftliche Reaktion aus dem psychiatrischen Krankenhaus Kampor/Rab.

Auch hier war Herr Schäfer gern gesehener Gast und unterstütze die Arbeit dieses Spitales mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Unter anderem brachte er Krankenbetten, Rollstühle, Gehhilfen, Waschmaschinen und Trockner, Sportkleidung im erheblichem Umfang sowie 100 Bürostühle für die dortige Verwaltung, direkt und ohne große Diskussionen nach Kampor.

Nun hat uns ein Mail von Frau Prof. Vesna Sendula Jengic, die dort seit langen Jahren tätig ist erreicht. Wir wurden gebeten diese Mail zu veröffentlichen. Gerne folgen wir dieser Bitte.

 

Die Leute, die auch Menschen sind.

Es war ein Zufall vor vielen Jahren, dass ich Herrn Schäfer kennengelernt habe. Für mich war er ein Gast von einem Mitarbeiter, der sich nebenberuflich mit Fremdenverkehr befasst hat. Herr Schäfer wollte einfach unser Krankenhaus kennenlernen. In Begleitung seiner Frau haben wir uns auf einen Kaffee getroffen. Dabei haben wir über den Krieg in Kroatien gesprochen. Auch über die Menschen haben wir uns unterhalten, die psychisch krank und manche dadurch sogar obdachlos oder süchtig geworden sind.

Ein Schicksal, deren Umstände man trotz eigenem Wille nicht immer vermeiden konnte.

Solche Menschen hat jedes Land, Mitbürger, die am Rand der Gesellschaft leben, ohne Kraft und Möglichkeiten sich bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Wir haben uns damals aber auch über persönliche Erfahrungen unterhalten und es war einfach zu erkennen, dass das Leben von Herrn Schäfer und seiner Familie noch eine tiefere Dimension, Bedeutung und Gefühle hat.

Verabschiedet haben wir uns mit seinem gutmütigen Gesicht und seinem freundlichen Lächeln. Das zeigte er immer, selbst wenn wir ernste Themen und Gedanken ausgetauscht haben. Auch wenn er gefragt hat, was er für Patienten tun oder besorgen konnte.

Erzählt hatte er von langjährigen Spenden an die Insel Rab auch während des Krieges, der Zusammenarbeit mit Behörden und seinem Wunsch regelmäßig die Insel Rab zu besuchen und Gäste und Liebhaber der Insel mitzubringen.

Aus Herr Schäfer ist schnell der liebe Erwin geworden. Unsere Gespräche handelten von alltäglichen Problemen bis hin zu Diskussionen über die Möglichkeit Gutes für die Mitmenschen zu tun.

Jedes Jahr war er mehrmals auf Rab und brachte immer Geschenke und Spenden mit. Manchmal waren es Kleinigkeiten für unsere Kreativ-Station manchmal Pyjamas oder Freizeithosen für unsere Patienten.

Wenn er etwas zur Verfügung hatte, dachte er immer an das Krankenhaus und hat nachgefragt, ob wir es benötigen können. So hat er bei seinen Besuchen immer viele Sachen mitgebracht.

Der werte Erwin war ein großer Lehrer der Menschlichkeit. Immer wenn er mit einer Reisegruppe aus der Heimat die Insel besucht hat, kam er mit der ganzen Gruppe ins Krankenhaus. Dort hat er uns und unsere Aufgaben der Gruppe vorgestellt und wir haben uns gemeinsam über die Geschichte, die Krankheiten und die Hilfe in der Not ausgetauscht.

Bei den Besuchen hat er mit der Gruppe gerne die Reha-Station besucht. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit Lavendel Produkte zu kaufen und auf diese Art und Weise unser Krankenhaus und die Patienten zu unterstützen. Auch über Spenden der Gruppen konnten wir neues Material für die Patienten anschaffen.

Die Krankheit von Erwin Schritt immer weiter voran. Wir teilten auch diese Momente immer mit Freude und Lust am Leben, denn menschlich ist, in guten wie in schlechten Zeiten beisammen zu sein.

Erwin hat im Jahre 2010 eine Urkunde als Dankbarkeitaussage des Krankehaus Rab erhalten, worüber er sich sehr

Auszeichnung der Klinki von 2010

gefreut hat. Am Meisten hat ihm jedoch immer das Geben und Helfen Freude bereitet.

Wir verabschieden uns von unserem Freund und Lehrer der Menschlichkeit in tiefer Trauer und viel Mitgefühl und Beileid für seine Familie.

Sollen die Engel so gut zu ihm sein, wie er gut und lieb zu uns allen war.

Ruhe in Frieden lieber Erwin in der Ewigkeit. Deine Mission auf dieser Welt hast du mit großem Herz erfüllt.

Dankbarkeit für ein großes Geschenk all derjenigen, die Erwin einen Freund nennen durften.

Vesna Šendula Jengić und Arbeitskollegen, sowie alle Patienten, denen Erwin so viel Freude bereitet hat.

Mail Frau Prof. Vesna Sendula Jengic/10.05.2018-08:22 Uhr
Bild: Familie Schäfer
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