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Frisch vom Feld ins Internet

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Die istrischen Bauernmärkte sehen am Vormittag gleich wie anderswo in Kroatien aus. Man kann dort alles finden und kaufen. Seitdem Kroatien der Europäischen Union beigetreten ist, müssen die Verkäufer die Herkunft des Produktes offen legen.

Manche bedienen sich auch weiterhin des alten Tricks und behaupten, es seien alles Hausprodukte. Sie geben als Herkunft verschiedene Bereiche Süddalmatiens an. Deswegen versuchen die einheimischen Produzenten den Unterschied zwischen den importierten und den einheimischen Produkten zu erklären.

„Das kann man sofort erkennen. Die Kirsche verliert an Glanz und muss daher sofort zum Markt gebracht werden. Das betrifft nicht nur die Kirsche. Alle meine Obstsorten werden sofort zum Markt gebracht.“

Davor Fero

Beim Obst- und Gemüseangebot ist es schwierig zu verstehen, dass gerade das schönste Obst oder Gemüse gerade in ihrer Nähe gewachsen sei.

„Wenn man mich fragt, von wo diese Erdbeeren sind, sage ich immer aus Kaldir. ‚Unmöglich‘ höre ich als Antwort ‚die sind sicher importiert‘.“

Renata Bertoša

Marijana hat ihren Managerposten aufgegeben und baut Aronia an. Sie erzeugt Heilmittel aus dieser atypischen istrischen Pflanze.

„Wir möchten, dass man uns auf unserem Hof besucht und schaut, wie und was wir machen.“

Marijana Finderle

Sie alle wurden durch das Projekt „Heimischer Online-Markt“ erschlossen. Das Institut für Landwirtschaft und Tourismus in Poreč in Zusammenarbeit mit den slowenischen Kollegen haben eine Plattform im Internet installiert, auf welcher man die nächstgelegenen Bauern und die frischesten Lebensmittel des Tages finden kann.

So kaufen die meisten Touristen ein. Das Gekaufte wird ihnen dann bis vor die Tür geliefert. Die Einheimischen suchen aber noch immer lieber den Bauern selbst auf.

Unsere Kunden finden uns im Web-Markt, rufen uns an und kommen dann meistens direkt zu uns. Sie pflücken ihr Obst selbst, essen es dabei und sind zufrieden.“

Renata Bertoša

Durch die Vernetzung von Kunden und Produzenten ist es gelungen, den Verkauf auf dem Web-Markt auch auf die Nachmittagsstunden auszudehnen. Diejenigen, die erst am Nachmittag von der Arbeit nach Hause kommen, können sicher sein, dass das angebotene Obst und Gemüse erst kürzlich gepflückt wurde, weil die Verkäufer gleichzeitig auch Erzeuger sind.

„Es ist uns ein Anliegen eigene Produkte zu verkaufen. Wir kämpfen gegen die Wiederverkäufer und Schmuggler, die unter uns nichts zu suchen haben.“

Silvano Bartolić

Wenn Sie der Weg nach Istrien führt, können sie zwischen Nachmittagsmarkt oder Feld wählen. Aber egal welche Wahl sie auch treffen, genießen werden sie es auf jeden Fall. (NR)

TV-Kroatien/Sanja Pražen
Bild: TV-Kroatien/Dalmatinka Media
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