Ein Gericht in London wird am Donnerstag entscheiden, ob Ivica Todorić an Kroatien ausgeliefert wird. Der ehemalige Einzelhandelsmagnat appellierte gegen die Auslieferung mit der Begründung, dass er in Kroatien keinen fairen Prozess bekommen könne.
Es wird erwartet, dass der Richter Duncan Ouseley die endgültige Entscheidung bekannt gibt, ob Ivica Todorić nach Zagreb ausgeliefert wird, um sich wegen Finanzverbrechen in Zusammenhang mit Agrokor, dem von ihm erbauten Lebensmittel- und Einzelhandelsimperium, vor Gericht zu stellen. Eine Entscheidung war bei einer Anhörung am 6. September erwartet worden, aber die Anwälte Cherie Blair, die Ehefrau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair und James Hines schafften es, den Richter davon zu überzeugen, ihnen mehr Zeit zu geben. Die Anwälte behaupteten, dass sie neue Beweise für ihre Klienten haben und die politischen Kräfte in Kroatien versuchten die Untersuchung im Fall Todorić zu beeinflussen. Der Richter wird ihnen eine Stunde Zeit geben, um ihre neuen Beweise in der Anhörung am Donnerstag darzulegen.
Wenn die Verteidigung in ihren Argumenten erfolgreich ist, könnte das Gericht Todorić das Recht einräumen Berufung einzulegen und bedeuten würde, dass er für mindestens weitere ein bis zwei Jahre im Vereinigten Königreich bleiben könnte. Sollte die erstinstanzliche Entscheidung aufrechterhalten werden, würde dies den Weg für die Auslieferung ebnen. Todorić müsste in diesem Szenario innerhalb von zehn Tagen nach Zagreb ausgeliefert werden.
Im April wies das Gericht das Argument von Todorić zurück, dass der Fall gegen ihn politisch motiviert sei. Todorić argumentierten auch, dass es bei Agrokor keine finanziellen Unregelmäßigkeiten gegeben habe und dass die Staatsanwälte in Kroatien keine schlüssigen Beweise hätten, um ihre Anklage aufrechtzuerhalten.
Die Anhörung beginnt um 10.30 Uhr am Donnerstag in London.
Glas Hrvastke/Tonči Petrić Bild: tportal.hr
