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Das kroatische Buša-Rind

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Ivica melkt einige seiner 20 Kühe nur zeitweise für den Familienbedarf.

Dieser Volksschullehrer hält seine Herde nicht wegen der Milchproduktion, sondern aus Liebe zur Rasse, die in dieser kargen Region früher zahlreiche Familien ernährt hat. Er war einer der Pioniere, die sich vor 15 Jahren die Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Tiere zum Ziel gesetzt haben.

Die Buša, eine einheimische kroatischeRinderrasse, gibt täglich durchschnittlich vier bis sechs Liter Milch.

Das Buša-Rind kann mit nur einer Handvoll Heu nicht nur überleben, sondern auch noch vier bis fünf Liter Milch geben und das ist seine wichtigste Eigenschaft. Es kommt mit einer geringen Heumenge aus und ernährt unter so kargen Bedingungen dabei auch noch die Familie.“

Ivica Franić

Die Milchmenge ist zwar gering, aber die Milch ist sehr nahrhaft, reich an Mineralen und Eiweiß und der Fettgehalt beträgt sogar sechs Prozent.

Milcherzeugnisse wie Butter oder der traditionelle Käse škripavac (Quietschkäse), der seinen Namen wegen des Quietschens auf den Zähnen beim Verzehr erhielt, sind von exzellenter Qualität und gehören zu den Besonderheiten des gastronomischen Angebotes der Region Lika.

Auf den Karstweiden der Lika und des Dalmatinischen Hinterlandes grasten früher sicher mehr als eine Million dieser äußerst genügsamen und weltweit kleinsten Rinder. Ein Buša-Rind wird bis zu 110 Zentimeter hoch und wiegt zirka 200 Kilogramm.

Die Buša ist ein sehr knochiges Rind und daher für die Fleischproduktion unwirtschaftlich, da lediglich ein Drittel ihrer Masse verwertbar ist.

Aber alle Züchter und Liebhaber dieser Rinderrasse sind sich einig: Die Buša ist auf jeden Fall wirtschaftlich.

 „Zusätzlich zu ihren wirklich nicht anspruchsvollen Futteranforderungen ist sie auch noch ein sehr zähes undwiderstandfähiges Tier. Sie braucht wenig und gibt viel.“

Robert Čačić

 Die Rasse entstand durch Kreuzung domestizierter Rinder aus dem Nahen Osten mit wildlebenden Rindern Südosteuropas und hat sich in den 6500 Jahren ihres Bestehens, optimal den Gegebenheiten angepasst.

Ihr kompakter Körperbau, ihre Ausdauer und Krankheitsresistenz machen sie zu einem idealen Zuchttier für die extensive Rinderzucht in Regionen mit kargen Weiden. Die Tiere sind sehr wendig, grasen nicht nur, sondern äsen neben Ziegen mit ihrem kleinen, rehartigen Maul auch Sträucher ab, beweiden verlassene Naturbereiche und tragen zur Biodiversität bei. (NR)

BR Presse/TV Kroatien-Sanja Pražen
Bild: BR
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