Sie ist stolz auf ihr Keramikgefäß stucka – das einst als nützlicher Gegenstand für die Mitnahme von Flüssigkeiten genutzt wurde und heute als Stadtsouvenir aufzufinden ist.

Petrinja ist eine Stadt mit turbulenter Vergangenheit, an der Mündung des Flusses Kupa. Am Eingang der Stadt, wenn man aus Richtung Zagreb kommt, ist es unmöglich, sie nicht zu bemerken.

Eine vier Meter hohe stucka mit dem Petrinja-Wappen steht und begrüßt alle diejenigen, die über die Brücke der Kupa in Brest in die Banschaft kommen. Neben der stucka befindet sich die Aufschrift „Petrinja“ in zehn Meter Höhe, die mit Blumen geschmückt ist – alles sehr  eindrucksvoll gestaltet, damit jeder der einmal in Petrinja war, die Stadt des Liedes, des guten Essens und der Spitzensportler – nie wieder vergisst.

– Die alten Bewohner Petrinjas bewahrten in der stucka Wein, Milch oder Wasser auf, vor allem wenn sie auf dem Feld arbeiteten oder in den Weinberg gingen. Dank des Tons aus dem sie hergestellt wurde, konnten Flüssigkeiten sehr lange kühl aufbewahrt werden. „Dies war besonders während der heißen Sommermonate nützlich – erklärte die Leiterin des Fremdenverkehrsbüros in Petrinja Ivanka Držaj.

Hergestellt wurde die stucka aus gebranntem und emailliertem Ton, während die oben erwähnte stucka, die sich am Stadteingang befindet aus einer Polyurethanmasse nachgebildet wurde, da es keinen so großen Ofen gibt, in dem man eine vier Meter hohe stucka hätte backen können.

Doch jeder, der die stucka am Eingang der Stadt betrachtet, kann bezeugen, dass sie sehr überzeugend wirkt – als wäre sie aus bestem Petrinjer Ton hergestellt  – bzw. aus dem Ton der Grube, aus der er bereist jahrhundertelang gegraben wird.

Petrinja ist eine Stadt des Handwerkers und für ihr Töpferhandwerk war sie bereist in der Vergangenheit gut bekannt. Die ersten Töpfer zogen bereits im 18. Jahrhundert nach Petrinja und das aus Tschechien. Der Teil der Stadt, indem sie sich einst angesiedelt haben, heißt auch heute noch „Tschechiches Dorf“. Jede Zeit bringt etwas neues mit sich. So wurde auch das Töpferhandwerk immer weniger. Die Tradition lebt jedoch weiter.

– Unser Töpfermeister Mato Stanešić ist der letzte in der Tonwerkstatt in der die stucka hergestellt wird. Doch für die Zukunft der Töpferei brauchen wir uns keine Sorgen zu machen,denn er hat einen Nachfolger im jungen Valentin Valent gefunden. Dieser ist nämlich der Autor der riesigen stucka am Stadteingang – erklärte Antun Marić aus Petrinja.

Der Ton aus Petrinja ist für seine Qualität bekannt. Mit ihm haben sich viele ausgestattet, wie z.B. die bekannte Akademie und Schule für angewandte Kunst in Zagreb. Die heutige heutige Gajeva – Straße in Petrinja nannte sich einst Töpferstraße und das aufgrund der vielen Töpfereiwerkstätte, die sich in ihr befanden.

– Die Bewohner der Gajeva-Straße nennen wir auch heute noch topari. Dieser Begriff leitet sich vom deutschen Wort „Topf“ ab – erklärte Ivanka Držaj.

Die Kinder aus Petrinja lernen heutzutage im Kunstunterricht aber auch von unseren Töpfermeistern Mate und Valentin etwas über die Töpferei.

Auf der stucka befindet sich immer das Petrinjer Wappen auf der Vorderseite sowie Texte alter Lieder aus Petrinja auf der Rückseite. „Oh Petrinjas schmale Pfade, die ihr mit Rosmarin bedeckt seid…. es pflanzte sie meine Liebste die ich begehrte…“

Inzwischen zieht Petrinja schon wieder mit ihrer stucka, die die Geschichte über unsere unbesiegte Stadt erzählt, neue Besucher an. (NR)

Tomislav Šikić
Bild: Dalmatinka Media
Video: This is Croatia
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