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73. Gedenkfeier des Massakers von Bleiburg

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An das Massaker von Bleiburg, einer Serie von Kriegsverbrechen, die 1945 von der jugoslawischen Volksarmee an kroatische Zivilisten und Soldaten des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) verübt wurde, wurde zum 73. Mal gedacht.

Es wurden Kränze gelegt, Gebete gesprochen, ein Gottesdienst gefeiert. Zehntausende Opfer wurden 1945 von den britischen Truppen an die jugoslawische Volksarmee überliefert und massenhaft erschossen oder auf Todesmärsche geschickt, ohne Gerichtsverfahren wurden sie hingerichtet.

Die diesjährige Gedenkfeier wurde durch einen Gottesdienst und etlichen Pilgern, die in das südösterreichische Bleiburg pilgerten zelebriert. Der Erzbischof des Bistums Zadar Želimir Puljić hat die Messe angeführt und äußerte: „Bleiburg, der Ort an dem wir diesen Gottesdienst feiern ist eine Metapher für Verbannungen und Folterungen, sowie der Nöte unserer Volksgenossen. Aus diesem Grunde gedenken wir im Gebet aller Gefallenen, der bekannten und der unbekannten, die ohne jegliche Gerichtsprozesse in den Lagern und auf den Gräberfeldern starben. Was bedauerlicherweise jahrzezhnte lang verschwiegen, gerechtfertigt oder besänftigt wurde.“

Ebenso kritisierte er die Missverständnisse, dass es sich um eine neonazistische Versammlung handele, die im Hinblick auf das Massaker in Bleiburg in der Öffentlichkeit geäußert werden. – Ihr habt es gelesen, ganz Europa ist aufgestanden. Es wird vieles geschrieben. Wo finden diese Menschen solche Informationen und Desinformationen? Wir wollen nur zu Gott beten und ihm die die Seelen übergeben, die hingerichtet wurden und alle dazu bewegen, den zweiten Weltkrieg endgültig zu beenden – sagte der Erzbischof.

Nach dem Gottesdienst äußerte sich auch Parlamentspräsident Gordan Jandroković, sowie der Präsident des kroatischen Parlaments in Bosnien und Herzegowina Dragan Čović. Für die Opfer muslimischen Glaubens sprach der anwesende Imam der islamischen Gemeinde aus Gunja, Idriz Bešić.

Im Zentrum von Bleiburg versammelten sich einige Antifaschisten und organisierten einen Protest gegen die Gedenkfeier, mit der Kritik, an die politische Konnotation, die die Gedenkfeier mit sich trage. Der Bürgermeister von Bleiburg Stefan Visotschnig sagte in der letzten Woche, dass die Bürger kein Problem haben mit den Menschen, die nach Bleiburg kommen um an die Gefallenen zu gedenken und dass Bleiburg gute Beziehungen zu Kroatien pflege. Die Verbindung mit dem Ustascha-Regime wäre problematisch, sagte Visotschnig. (NR)

Glas Hrvastke/
Bild: Kleine Zeitung

 

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